Regionale Kreislaufwirtschaft
Mehr als Abfallvermeidung – Unternehmen aus Berlin und Brandenburg nutzen gemeinsame Ressourcen

Einhundert Milliarden Tonnen Primär-Rohstoffe werden jährlich der Erde entnommen und verbraucht. Doch nicht einmal 10 Prozent davon werden wieder recycelt oder zirkulär weitergenutzt. Annähernd 90 Prozent der verarbeiteten Rohstoffe werden somit als Müll verbrannt, vergraben oder anderweitig ungenutzt entsorgt. Wird diese verschwenderische Art der Produktion und die lineare Nutzung notwendiger Primär-Rohstoffe weiter beibehalten, bräuchte es dafür im Jahr 2050 drei Erden. Um diesen schädlichen Prozess zu beenden, benötigt man intelligentere Produktionsformen und Produktdesigns, die sowohl eine ressourcenschonende Form des Upcyclings verbrauchter Produkte wie auch ihre Wiederverwertung ermöglichen. Unternehmen der Papier- und Druckbranche in Berlin und Brandenburg zeigen, wie das funktioniert.

Regio-Loop. Regionalisierung mit Recyclingpapier
Regionale Kreislaufwirtschaft macht die Welt grüner, Bild von Ivan Tamás auf Pixabay
Regionale Kreislaufwirtschaft macht die Welt grüner, Bild von Ivan Tamás auf Pixabay

Ursprünglich bezog sich Kreislaufwirtschaft vor allem auf Abfallvermeidung und -beseitigung. Seit dem Beschluss des Green Deals der EU im Jahr 2019 wird darunter ein sektorenübergreifender zirkulärer Prozess verstanden, um lokale, regionale und nationale nachhaltige Wirtschaftsleistungen zu fördern. Ein wichtiges Ziel moderner Kreislaufwirtschaft ist es, das Wirtschaftswachstum vom Ressourcenverbrauch zu entkoppeln, also Ressourcen möglichst effizient in zirkulärer Weise zu nutzen, unter anderem durch die Verlängerung der Lebens- und Nutzungsdauer von Erzeugnissen oder durch die Wiederverwertung von Produkten, Materialien und Stoffen.

 „Um bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen, unsere natürliche Umwelt zu erhalten und unsere wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, bedarf es einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft. Unsere Wirtschaft ist heute noch überwiegend linear gestaltet und nur 12 % der Sekundärstoffe und -ressourcen gelangen wieder in die Wirtschaft zurück. Viele Produkte gehen zu schnell kaputt, können nicht ohne Weiteres wiederverwendet, repariert oder recycelt werden oder sind nur für den einmaligen Gebrauch bestimmt. Sowohl für Unternehmen als auch für Verbraucher kann ein enormes Potenzial entfaltet werden. Mit dem heutigen Plan leiten wir Maßnahmen ein, um die Art und Weise, wie Produkte hergestellt werden, zu verändern und die Verbraucher in die Lage zu versetzen, nachhaltige Entscheidungen zu ihrem eigenen Nutzen und zum Nutzen der Umwelt zu treffen.“ 

Exekutiv-Vizepräsident Frans Timmermans, zuständig für die Entwicklung des europäischen Green Deal.

Um diese Form des nachhaltigen Wirtschaftens auf ein umfassendes regionales und zirkuläres Wirtschaftssystem umzusetzen, müssen die daran beteiligten regionalen Unternehmen ihre Produktionsprozesse möglichst nachhaltig transformieren, um so die Zukunftsfähig einer Region zu gewährleisten.

Regionalisierung als Antwort auf die Mängel der Globalisierung

Die politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahre haben in entlarvender Weise die Grenzen der Globalisierung und damit auch die Grenzen wirtschaftlichen Wachstums aufgezeigt.

Durch die Globalisierung sind viele Nationen oft völlig von Importen aus dem Ausland abhängig. Gerade in lebenswichtigen und wirtschaftlichen Bereichen wie Energie, Medizin, Technologie, Lebensmittel oder Saatgut müssen 80 bis 100 Prozent aus globaler Produktion eingeführt werden.

Aus diesem Grund sehen mittlerweile viele Unternehmen in der Regionalisierung ein sinnvolles Gegengewicht zur Globalisierung. Die Regionalisierung ist jedoch nicht automatisch und unter allen Umständen die adäquate Antwort auf Globalisierung. Eine ökologisch-soziale Regionalentwicklung ist aber immer dann eine wirkliche Alternative zur Globalisierung, wenn die ökologische Frage in ihrer ökonomischen und zugleich alltagskulturellen Problematik verstanden und auch verbessert wird. Um hierfür Lösungen zu finden, ist es sinnvoll, die Widersprüche von Ökologie und Ökonomie im gesellschaftlichen Handeln aufzulösen, damit sich dadurch eine neu wachsende Alltagskultur entwickeln kann. In der Regionalisierung von gemeinschaftlicher Produktion und Konsumtion entsteht somit ein zukunftsfähiger sozialer und kultureller Zusammenhang zwischen Produzenten und Konsumenten.

„Die Kreislaufwirtschaft verändert die Art und Weise, wie wir mit wertvollen Ressourcen umgehen. Mit ihr verbrauchen wir weniger, nutzen Sachen länger, verwenden sie wieder und erhalten ihre Bestandteile. In  allen Wirtschaftsbranchen und Sektoren müssen wir die Elemente der Kreislaufwirtschaft zügig steigern.“

Rebecca Tauer, Programmleiterin Circular Economy, WWF Deutschland

Dieser regionale Zusammenhang ist nicht zuletzt wegen des schwindenden Einflusses der Politik auf die Dynamik der globalen Ökonomisierung von größter Bedeutung; auf akzeptable nationale, internationale oder globale Lösungen zu warten, erscheint angesichts der aktuellen politischen Verwerfungen von Tag zu Tag irrationaler.

Die Regionalisierung dagegen gewährleistet in aller Regel eine bleibende Dauerhaftigkeit der sozialen und wirtschaftlichen Austauschbeziehungen zwischen den Menschen einer Region, und dürfte sich daher in Zukunft stärker etablieren, als es die Globalisierung vermag. Sie stärkt zudem die Widerstandsfähigkeit der Regionalwirtschaft durch die Schaffung neuer Arbeitsplätze und verbessert auch die Qualität der Produkte und Dienstleistungen, da Unternehmer:innen regional mehr Verantwortung zeigen.

Regio-Loop Recyclingpapier – nachhaltig aus der Region – für die Region

Vier nachhaltig wirtschaftende Druckunternehmen im Großraum Berlin und eine Papierfabrik aus Schwedt in der Uckermark schlossen sich zu einer Kooperationsgemeinschaft  zusammen, um das Prinzip der Regionalität konzeptionell in ihre umwelt- und klimaschonende Herstellung von Papier- und Druckprodukten einzubinden. Um den Ansatz der regionalen Kreislaufwirtschaft nach außen zu kommunizieren, vermarkten die vier Druckereien unter der Marke Regio-Loop viele ihrer Druckprodukte, die alle aus Recyclingpapier hergestellt werden, das von der Papierfabrik LEIPA Georg Leinfelder GmbH produziert wird.

Industriedruck Brandenburg GmbH

Industriedruck Brandenburg GmbH produziert im Wesentlichen im sogenannten 7er-Format. Dieses ist mit 120 x 164 cm etwas kleiner als Doppel-A0 und wird in Deutschland vor allem in der Display- und Karton-Produktion eingesetzt. Bei der Industriedruck Brandenburg GmbH werden auch klassische Buchproduktionen, z.B. im Format 19,5 x 26 cm produziert, denn dieses Format passt mit 64 Seiten kostengünstig und effizient auf einen Druckbogen. Aus preislichen Gründen und um Material zu sparen, wird von den Kund:innen der Druckerei auch gerne das Format 20 x 28,5 cm genutzt, auch das kleine DIN A4 (-5%) genannt. Dieses Format sticht gegenüber dem klassischen DIN A4 ins Auge. Auf einen Druckbogen passen ebenfalls 64 Seiten, das ist die vierfache Menge gegenüber dem herkömmlichen 3b-Druck mit DIN A4-Seiten.

Das Unternehmen produziert auf der Maschine sowohl 750 g-Karton wie auch 80 g-Schulbuchpapier in höchster Qualität und Effizienz. Damit bietet es den Kund:innen eine hohe Flexibilität und Zuverlässigkeit und sichert zugleich seine Unabhängigkeit von einzelnen Branchen oder Produkten. In den vergangenen Jahren wurde daher auch die Produktion von Allwetterplakaten und Verpackungen weiterentwickelt.

In dieser Formatklasse ist die Industriedruck Brandenburg GmbH die einzige Druckerei Deutschlands, die die hohen Standards des Blauen Engel für Druckerzeugnisse erfüllt und sogar darüber hinaus geht. Seit Jahren druckt das Unternehmen mit sehr geringen VOC-Emissionsraten durch den vollkommenen Verzicht auf Isopropylalkohol, und verwendet zusätzlich prozesslose Druckplatten, die ohne den Prozessschritt der Entwicklung auskommen und so erhebliche Mengen an Entwickler, Wasser und Energie sparen.

Hierfür wurde die Druckmaschine vom Hersteller speziell für diese Anforderungen konzipiert. Zusätzlich ist die Maschine auf dem höchsten Stand der Energieeffizienz ausgestattet und darüber hinaus wurde schon bei der Investitionsentscheidung darauf geachtet, die Maschine für den Druck lebensmittelkonformer Verpackungen auszustatten, was dem Ausbau der Verpackungsproduktion zugutekommt.

Wie es sich für eine Partner-Druckerei der Umdex-Klasse gehört, wurde neben dem Blauen Engel, auch das EMAS-Managementsystem im Unternehmen implementiert, ebenso wie das Zertifikat FSC für Papiere aus nachhaltiger Holzwirtschaft und das PSO-Zertifikat für die Qualitätskontrolle im Druckprozess. Die verbleibenden, auftragsunabhängigen CO₂-Emissionen werden seit dem Jahr 2021 als zertifiziertes „klimaneutrales Unternehmen“ durch entsprechende Klimaschutz-Zertifikate kompensiert.

Umweltdruck Berlin GmbH – die Produktions- und Beratungsagentur für das Druckproduktlabel Blauer Engel

Der Blaue Engel für Druckerzeugnisse (RAL DE-UZ 195) avanciert zunehmend zum Symbol für eine umweltgerechte Druckproduktion und gewinnt bei immer mehr Druckereikund:innen an Bedeutung. Die eindeutigen und transparenten Kriterien sowie das langjährige Bestehen des Blauen Engels als unabhängiges Label haben das Vertrauen in seine Glaubwürdigkeit gestärkt. Printbuyer:innen profitieren dadurch doppelt: Sie erhalten nicht nur Gewissheit über die versprochenen Gesundheits- und Umweltwerte, sondern können auch das renommierte Label als Gütesiegel für ihre eigene Marke, ihr Unternehmen oder ihre Produkte nutzen.

 „Neben dem Wunsch, umweltgerecht zu produzieren, sehen sich viele Druckdienstleister vermehrt mit den Anforderungen des Lieferkettensorgfaltsgesetzes konfrontiert. Der Blaue Engel bietet einen hoch angesehenen Standard, auf den sich die Druckereien und ihre Kunden verlassen können.“

Danica Lind, Geschäftsführerin Umweltdruck Berlin GmbH

Das professionelle Knowhow bei der Umsetzung und Vermarktung Blauer Engel Druckprodukte

Recyclingpapiere mit einem niedrigen Weißgrad sind die Spitzenreiter in Sachen Nachhaltigkeit. Die hohe Opazität und natürliche Färbung von Papieren mit einem Weißgrad von unter 100 CIE sind vergleichbar mit einem klassischen gelblich-weiß gefärbten Buchdruckpapier. Sie werden hauptsächlich für Druckprodukte nach den Kriterien des Blauer Engel DE-UZ 195 eingesetzt. Um auf diesen Papieren eine vergleichbare optimale Bildqualität wie auf hochweißen Papieren zu erhalten, ist es notwendig, ein Farbprofil an die entsprechende Wiedergabe der Farbräume anzupassen. Um diese Qualität zu gewährleisten, muss das Farbprofil gemäß der European Color Initiative nach dem Prozess Standard Offset PSO_Uncoated_ISO12647_eci.  beim Druck auf diesen Papieren eingesetzt werden.

Druckkontroll-Leiste für den 4c-Druck auf Recyclingpapier gemäß dem Farbprofil Prozess Standard Offset PSO_Uncoated_ISO12647_eci., Bildquelle: Mario Drechsler, Highendmedia GmbH

Martin Lind, als autorisierter RAL-Berater für das Druckproduktlabel Blauer Engel DE-UZ 195 und als Unternehmer der Produktions- und Beratungsagentur Umweltdruck Berlin GmbH, mit konkreter praktischer Expertise und langjähriger Erfahrung im Bereich der nachhaltigen Printproduktion erläutern er und sein Team zertifizierungswilligen Druckunternehmen die Zertifizierungskriterien des wichtigsten Druckproduktlabels Europas, und berät sie als Gutachter über den neuesten Stand des Zertifizierungsablaufs sowie über die Aufwände und Kosten – und nicht zuletzt unterstützt das Team von Umweltdruck Berlin frisch ausgezeichnete Druckereien auch bei der Vermarktung ihrer umweltgerecht hergestellten Printprodukte.

Wichtige Aspekte der Kommunikation mit Druckkunden sind dabei klare Aussagen bezüglich Umwelt- und Ressourcenbelastung bei der Herstellung von Printprodukten aus Frischfaserpapier – und dass es umwelt- und ressourcenschonende Verfahren gibt, wie die Produktion zertifizierter Blauer Engel Druckprojekte aus Recyclingpapier gemäß dem Zertifikat DE-UZ 195.

Hierfür war es notwendig, potenzielle Kunden von der qualitativen Gleichwertigkeit der Druckprodukte aus Recyclingpapier zu überzeugen. Seit 2021 wird die Kundenzeitschrift sans souci der Mittelbrandenburgischen Sparkasse nach den Kriterien des Blauen Engel auf Blauer Engel-Recyclingpapier bei der Industriedruck Brandenburg produziert. Seit 2023 kommt nun das regionale Recyclingpapier Regio-Loop aus Schwedt zum Einsatz.

Die Kundenzeitschrift sans souci, gedruckt auf Regio-Loop Recyclingpapier, Bild Umweltdruck Berlin GmbH

Die deutschlandweit bekannte Heinz Sielmann Stiftung gehörte zu den ersten Anwendern des regionalen Recyclingpapiers und lässt ihre regelmäßig erscheinenden Sielmann-Reports auf Regio-Loop produzieren.

Sielmann Report, gedruckt auf Regio-Loop Recyclingpapier, Bild Umweltdruck Berlin

Für die erfolgreiche Umsetzung des Labels half  Umweltdruck Berlin u.a. dem Berliner Druckhaus Sportflieger bei der Entwicklung der Blauer-Engel-Kriterien bis zur Zertifizierung des Unternehmens durch die RAL gGmbH im Mai 2023. Von der Umstellung der Prozesse, profitieren nun nicht nur das Unternehmen, sondern auch die Mitarbeiter und Kunden. Seit der Zertifizierung können die Kunden des Druckhauses Sportflieger alle ihre Druckprodukte mit dem Blauen Engel auszeichnen lassen.

„Durch die praktischen Erfahrungen des Beraterteams von Umweltdruck Berlin konnten wir zielgerichtet und schnell an der Beantragung arbeiten. Die Kollegen von Umweltdruck kannten die richtigen Fragen an unsere Zulieferer zu den Einsatzstoffen, halfen unseren Mitarbeitern bei der Umstellung von Prozessen und Einsatzstoffen und übernahmen die Dokumentation aller Unterlagen für den Antrag bei der RAL. Nun unterstützen sie uns auch noch bei der Vermarktung des Blauen Engels.“

Stefan Greinert, Geschäftsführer Druckhaus Sportflieger

Pinguin Druck

In einem hart umkämpften Markt wie der Druckbranche, ist es wichtig, sich mit passenden Produkten und Services erfolgreich zu differenzieren. Für Pinguin Druck liegt die Lösung in nachhaltigen Angeboten und Drucklösungen. Kurze Wege in Berlin und drum herum bieten viele Optionen. Doch Pinguin Druck wollte den nächsten Schritt erfolgreich gehen und einen vollständig geschlossenen Kreislauf etablieren.

Das vom Unternehmen verwendete Papier Regio-Loop stammt aus der Region – sowohl was den Rohstoff gesammelter Papierfasern als auch die Produktion betrifft. Papier, das unter ressourcenschonenden und umweltfreundlichen Bedingungen gesammelt, produziert und anschließend wieder verwendet wird. Altpapier ist ein besonderer Rohstoff mit viel kommunikativer Vergangenheit und Zukunft, sowie jeder Menge Nachhaltigkeit. Aus ihm lassen sich sinnvolle und innovative Papiere herstellen.

Gelebte Beratung, Zusammenarbeit und Produktion

Bei allen am Projekt der regionalen Kreislaufwirtschaft beteiligten Unternehmen wird das Recyclingpapier LEIPA Square Oder Delta unter dem Namen Regio-Loop eingesetzt. Damit wollen alle Projektpartner deutlich machen, dass mit diesem Papier „von hier“ der regionale Kreislauf geschlossen wird. Das Altpapier wird von LEIPA in der Region Berlin/Brandenburg eingesammelt, daraus wird Recyclingpapier mit dem Blauen Engel hergestellt, dann wird es in Sammelbestellungen an die beteiligten Druckereien in der Region ausgeliefert und dort bedruckt. Bereits Abschnitte und Makulatur landen wieder bei LEIPA im Altpapier und wenn die Endkunden die gelesenen Drucksachen in der blauen Papiertonne entsorgen, kommt auch dieses Altpapier wieder in die Verarbeitung bei LEIPA.

Allein die Beratung der potenziellen regionalen Kunden durch Umweltdruck Berlin und die konzeptionelle Zusammenarbeit der vier Druckereien sparten durch den Einsatz von Regio-Loop schon viele Tonnen an CO₂-Emissionen, Wasserverbrauch, Logistikkilometer aber auch Kosten. Ein Ergebnis dieses zukunftweisenden regionalen Konzeptes ist u. a. die bei Umweltdruck Berlin erzielte außergewöhnlich hohe Recyclingpapier-Einsatzquote von 60 % im Jahr 2023.

LEIPA Georg Leinfelder GmbH

Die LEIPA Group ist ein unabhängiges Familien­unternehmen und erarbeitet seit 175 Jahren umweltschonende Produktionsprozesse und Technologien. Dies prägt und kennzeichnet über Jahrzehnte die Art und Weise, wie das moderne Unternehmen die Verantwortung für Mensch, Umwelt und Natur übernimmt. Durch dieses Handeln wurde der ökologische Grundstein für eine nachhaltige Zukunftsfähigkeit gelegt. Der verantwortungsvolle Umgang mit Papier und Verpackung entwickelte sich zum wesentlichen Faktor für Brandowner, Publisher, Handel, Druckereien und Verpackungshersteller.

Gemeinsam mit Kund:innen und Partner:innen werden entscheidende Lösungen für neue Produkte entworfen und Prozesse optimiert, so dass nicht nur Müll vermieden, sondern auch ein Beitrag zur ressourcenschonenden Nachhaltigkeitsstrategie der Kund:innen geleistet wird.

LEIPA Papierherstellung, Bildquelle LEIPA Georg Leinfelder GmbH

Alle zum Einsatz kommenden Roh- und Hilfsstoffe werden im Hinblick auf höchste Produktsicherheit und Schonung der Ressourcen ausgewählt. Prozesschemikalien werden so sparsam wie möglich eingesetzt. Der zentrale Rohstoff der LEIPA ist Altpapier. Ob Papier für Versandhauskataloge oder Material für werbewirksame Verpackungen: Beides wird zu 100 % aus Altpapier gefertigt. Mehr als 1,5 Millionen Tonnen Altpapier werden jährlich für die Papierherstellung genutzt.

Papier- und Verpackungsherstellung benötigen viel Energie. Daher arbeitet die LEIPA seit jeher an der Reduzierung des Energiebedarfs durch Optimierung von Produktionsverfahren und Prozessen.

Durch Abwärme-Nutzung, den Einsatz von innovativen Technologien oder die Außerbetriebnahme von Vakuumgebläsen und viele weitere Maßnahmen reduziert LEIPA nicht nur Energiebedarf, sondern auch Emissionen und Luftverschmutzung.

Nachhaltige Ressourcenschonung bei der Prozesswassernutzung

An allen Standorten des Unternehmens reduziert LEIPA  den Frischwasserverbrauch so maximal wie möglich. Da die Produktionsstätten in Schrobenhausen und Schwedt in unmittelbarer Nähe der Auen des Flusses Paar sowie dem Nationalpark Unteres Odertal liegen, wird das Prozesswasser in engen oder geschlossenen Wasserkreisläufen gehalten und mehrmals verwendet. Dazu werden Scheibenfilter und Schneckenpressen zur Entwässerung faserhaltiger Schlämme eingesetzt.

Im Rahmen seiner Selbstverpflichtung legt das Unternehmen seit Jahrzehnten großen Wert auf die hohe Qualität und Reinheit des zurückgeführten Wassers.

Nachhaltig, umweltfreundlich und generationengerecht handeln – Die LEIPA Circology Edition

Mit der Einführung der LEIPA Circology Edition entwickelte LEIPA eine neue Produktplattform, um spezielle Papierprodukte noch nachhaltiger zu gestalten. Um diesen ideellen Ansatz zu verwirklichen, wurde daher das Produktportfolio LEIPA Square, bestehend aus drei Papiersorten, hergestellt auf 100 % Recyclingbasis, auch mit dem Blauen Engel ausgezeichnet. Mit der ergänzenden care+ Option wird dieses Bilderdruckpapier zudem mit 100 % Strom aus erneuerbaren Quellen produziert. Für den noch verbleibenden CO₂-Fußabdruck erfolgt eine entsprechende Kompensation in Klimaschutzprojekte.

LEIPA Square Oder-Delta, Oder-Valley, Oder-River

LEIPA Square Oder-Delta ist das besondere Bilderdruckpapier aus der nachhaltigen LEIPA Circology Edition: Dank seines erhöhten Volumens und des modernen matten Finishs bietet Oder-Delta ein einmaliges optisches und haptisches Erlebnis. Zudem eröffnet Oder-Delta die Möglichkeit, das Flächengewicht zu reduzieren und damit Ressourcen zu schonen.

LEIPA Square Oder-Valley ist der ideale Einstieg für alle Entscheider, Gestalter und Papierliebhaber, die gleichzeitig hohe Ansprüche an Qualität und an ein ökologisches Bewusstsein stellen. Ausgestattet mit einem zeitgemäßen matten Finish, ermöglicht Oder-Valley – auch in kleineren Auflagen – moderne und edel anmutende Prints.

LEIPA Square Oder-River ist der glänzende Baustein der nachhaltigen LEIPA Square Bilderdruckpapiere. Die ideale Wahl für alle Entscheider, Gestalter und Papierliebhaber, die hohe Ansprüche an Druckqualität von Fotos und Grafiken stellen und zugleich ein Zeichen für Nachhaltigkeit setzen wollen.

Das Oder-Delta, Bildquelle LEIPA

Nachhaltige Transformation durch Kreislaufwirtschaft

Nachhaltige Transformation bedeutet für das Unternehmen, sozial, ökologisch, ressourcenschonend, generationengerecht und gesamtverantwortlich in der Kreislaufwirtschaft zu agieren. Dies ist seit vielen Jahren ein zentraler Anspruch des unternehmerischen Handelns.

Das gesamte Recyclingsortiment wird in Deutschland am führenden Standort aus 100 % Recyclingpapier produziert und steht in matt gestrichen mit hohem Volumen oder glänzend gestrichen zur Verfügung. Und dies in einem breit gefassten Grammaturspektrum – passend für Inhaltsseiten bis hin zum Umschlag.

Regionale Partnerschaften und ressourcenschonende Umsetzung beim Papierkreislauf

Bei einem Bedarf von 1,5 Millionen Tonnen Altpapier pro Jahr fokussiert sich die LEIPA auf regionale Altpapierverfügbarkeiten – so nah wie möglich zum Standort Schwedt/Oder. Daher sind Berlin und Brandenburg für das Unternehmen die erste Wahl zur Rohstoffsammlung. Berlin und die Region erleben damit eine funktionale Kreislaufwirtschaft, bei der der Rohstoff Altpapier aus der Region stammt, dort zu neuem Papier verarbeitet wird, das anschließend von ansässigen Druckunternehmen, die mit dem Label Blauer Engel DE-UZ 195 ausgezeichnet sind, als zertifiziertes Druckprodukt wieder in den gleichen regionalen Markt zurückführt wird.

Aktive Nachhaltigkeit mit dem regional erzeugten Recyclingpapier Regio Loop

Ob Verleger, Markenhersteller, Drucker oder Werbetreibender: Wer LEIPA Regio Loop Papiere einsetzt und vermarktet, leistet einen Beitrag zum nachhaltigen Umweltschutz. LEIPA-Papiere werden auf 100 % Recyclingbasis hergestellt. Dafür benötigt LEIPA bei der Herstellung 60 % weniger Energie und 40 % weniger Wasser als herkömmliche Papierhersteller. Dank modernster Technik liegt die Recyclingfähigkeit des Rohstoffs Papierfaser bei der LEIPA bei einer über zehnfachen Wiederverwertbarkeit und entlastet damit Wald, Umwelt und Natur.

Regionalität wird von den genannten Unternehmen nach dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft gelebt, als ganzheitlicher gemeinschaftlicher Ansatz sozialer und wirtschaftlicher Zusammenarbeit von Gleichgesinnten. Der Erfolg des Regio Loop-Projekts gründet daher ausschließlich in der langjährigen nachhaltigen Unternehmensphilosophie der fünf am Projekt beteiligten Kooperationspartner, die sich durch die zukunftsfähige gemeinschaftliche Nutzung von Gütern sowie die Vermittlung von Dienstleistungen auszeichnet.

Die Regionalen Kooperationspartner

LEIPA Georg Leinfelder GmbH

Industriedruck Brandenburg GmbH

Umweltdruck Berlin GmbH

Pinguin Druck GmbH

Druckhaus Sportflieger

 

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Guido Rochus Schmidt

Guido Rochus Schmidt

Autor, Redakteur, Experte für die Nachhaltige Medienproduktion, Lobbyist für die Nachhaltige Transformation

Guido Rochus Schmidt war von 1979 bis 2013 Geschäftsführer der Ulenspiegel Druck GmbH & Co. KG, die 1999 als erste Druckerei Bayerns das EMAS-Zertifikat der Europäischen Union erhielt. Als Umweltexperte betreute er von 1999 bis 2017 die ökologische Fortentwicklung des Unternehmens. Seit 2017 berät der Experte Unternehmen bei allen Fragen der Nachhaltigen Medienproduktion.
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Klimapositivität
​Klimaneutral war gestern, denn der Zeitpunkt an dem sich der Klimawandel verselbständigt, wird schon bald erreicht sein. Die Erderwärmung wird erst dann wieder zum Stillstand kommen, wenn es gelingt, das Gleichgewicht zwischen Ausstoß und Senkung von Treibhausgasen nicht nur zu neutralisieren, sondern ins Positive zu wandeln. Klimapositivität ist daher das Gebot der Stunde,

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