Nachhaltige Transformation ist Frauensache
Meret Oppenheim und die klassische Moderne der Druckgrafik
Meret Oppenheim war eine der Ikonen der klassischen Moderne. Im Kontext der Frauenbewegung avancierte sie aufgrund ihrer nonkonformistischen und freiheitlichen Haltung zur feministischen Identifikationsfigur. Ihr heterogen wirkendes Werk, das keine Stilbildung pflegte, war geprägt von einer sparsamen, oft symbolischen Bildsprache, die ihre eigene offene künstlerische Haltung zum Ausdruck brachte. In den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts arbeitete Meret Oppenheim mit den verschiedensten Medien. Es entstanden Objekte in diversen Materialkombinationen, darunter viele auflagenstarke Kupferstiche und Druckgrafiken.
Portrait Meret Oppenheim aus „Der Fotozyklus Érotique voilée“ von Man Ray, Bildquelle: Umdex Print
Portrait Meret Oppenheim aus „Der Fotozyklus Érotique voilée“ von Man Ray, Bildquelle: Umdex Print
Meret Oppenheim wurde 1913 als Kind des deutsch-jüdischen Arztes Erich-Alfons Oppenheim und seiner Schweizer Frau Eva Wenger geboren, einer Tochter der Schweizer Schriftstellerin und Malerin Lisa Wenger. Merets jüngere Schwester war die Ethnologin Kristin Oppenheim. Trotz der jüdischen Herkunft ihres Vaters wurde Meret Oppenheim evangelisch erzogen. Während des Ersten Weltkriegs zog sie mit ihrer Familie nach Delemont im Schweizer Kanton Jura. Von 1918 bis 1936 lebten die Oppenheims in Steinen bei Lörrach, nahe der Schweizer Grenze.
Im Mai 1932 fuhr sie mit ihrer Freundin Irène Zurkinden – einer Schweizer Malerin und Grafikerin – nach Paris. Dort lernte sie Alberto Giacometti und Hans Arp kennen. Im Jahr 1933 kam sie in Kontakt mit dem Amerikaner Man Ray. Man Ray war zunächst Maler, wurde aber bald zu einem der bedeutendsten Fotografen des Dadaismus und Surrealismus. In Paris schloss er sich der Gruppe der Surrealisten um André Breton an und lernte dort auch Meret Oppenheim kennen, die neben André Breton, Luis Bunuel, Max Ernst und weiteren Künstlern als eine der wichtigsten Vertreterinnen des Surrealismus galt.
Der Fotozyklus Érotique voilée
Im selben Jahr entstand im Atelier des Malers und Grafikers Louis Marcoussi Man Rays berühmter Fotozyklus Érotique voilée. Die junge Meret Oppenheim stand ihm dabei Modell. Nackt und mit schwarzer Druckarbe eingefärbten Armen und Händen posierte sie neben einer Druckerpresse, auf der sie ihre Grafiken produzierte.
Das Sujet der nackten Frau vor einer Druckerpresse entsprach der surrealistischen Methodik, wesensfremde Dinge zu kombinieren, wie etwa das Zusammenspiel der erotischen Nähe des Menschen zur Maschine, verbunden im systematischen Miteinander der Produktion. Der so entstandene Bildzyklus brachte ihr den Ruf der „Muse der Surrealisten“ ein.
Doch Meret Oppenheim widersprach Zeit ihres Lebens diesem Ruf. Frauen und ihre Körper waren besonders in der Kunst des Surrealismus zentrale Objekte der Begierde und Sexualität, und spielten dort als Motiv eine wichtige Rolle. Doch tatsächlich war es dabei nicht immer nur der männliche Blick, der dominierte. Zahlreiche Künstlerinnen fanden eine eigenmächtige Perspektive auf den eigenen Körper, wie auch anderer Frauen, die sie in Gemälden, Zeichnungen, Skulpturen und Fotografien festhielten. Zu diesen Künstlerinnen gehörte an erster Stelle Meret Oppenheim.
Rückkehr in die Schweiz
In jener Zeit, in der sie auch im Kreis von André Breton und Marcel Duchamp verkehrte, entstanden einige ihrer berühmtesten Kunstobjekte und Druckgrafiken. 1936 kehrte sie in die Schweiz zurück, wurde Mitglied der Gruppe 33, einem Zusammenschluss antifaschistischer Basler Künstler und Künstlerinnen, die sich aus Protest gegen die, am 10. Mai 1933 in Deutschland stattfindenden Bücherverbrennungen zusammengefunden hatten. Während zweier Jahre besuchte sie die Kunstgewerbeschule in Basel, um ihre technischen Fertigkeiten der druckgrafischen Herstellung von Kupferstichen zu verbessern.
Es war die Zeit des politischen, wirtschaftlichen und sozialen Umbruchs. Der 2. Weltkrieg warf schon seine Schatten voraus. Junge Künstlerinnen und Künstler begannen, sich aus gängigen Konventionen und überkommenen Traditionen zu lösen und suchten nach neuen Wegen.
Mit der Verfügbarkeit von Feinstpapier hielt, neben vielen handwerklichen Druckverfahren, auch die Druckgrafik Einzug ins künstlerische Schaffen. Sie bot nicht nur technisch vielseitige Lösungen, sondern war auch ideales Mittel, um Kunst in nie gekannter Vielfalt und Auflage zu offerieren. Der Kupferstich, eine Tiefdrucktechnik, war bei Künstlern und Künstlerinnen ein beliebtes Medium. Als Druckform diente eine, durch Kaltnadelradierung präparierte Druckplatte aus Zink, Kupfer oder Eisen, in die das Motiv händisch graviert wurde.
Der so entstandene Kupferstich wird mittels einer Druckerpresse auf das angefeuchtete Papier gepresst. Durch den Druck wird die Farbe aus den Vertiefungen der vorgefertigten Metallplatte auf das Papier übertragen. Die Kupferstich-Technik war und ist eine sehr arbeitsintensive Art des Druckens, die den Künstlern und Künstlerinnen viel Zeit, Kraft und Können abverlangt.
Meret Oppenheim hat mittels dieser Technik die männlich geprägte Rolle der Frau als Muse ebenso konterkariert und reflektiert wie das Weibliche im Werk männlicher Kunstschaffender.
Gleichberechtigung und Emanzipation
In einem Gespräch im Jahr 1972 äußerte Meret Oppenheim die Devise «Don’t cry, work» («Nicht weinen, arbeiten»). Der deutsche Schriftsteller Rainald Goetz verwendete das Zitat 1983 als Untertitel seines Romandebüts Irre, wodurch es zum geflügelten Wort wurde. Anlässlich der Verleihung des Kunstpreises der Stadt Basel im Jahr 1974 formulierte Meret Oppenheim in ihrer vielbeachteten Dankesrede die feministische Ansicht, die zeitlebens ihr Schaffen beeinflusste:
«Die Freiheit wird einem nicht gegeben, man muss sie nehmen».
Gleichberechtigung und Emanzipation waren damals, wie auch noch heutzutage, gesellschaftliche Begriffe, die so gut wie keine Verständigung zwischen den Geschlechtern zuließen. Für viele Männer galten Frauenrecht und Feminismus als Schimpfworte. In den 1920er Jahren war es Frauen untersagt, Bikinis zu tragen. Frauen, die am Strand zu viel Haut zeigten, wurden sogar verhaftet. 1932 wurde dann ein Gesetz erlassen, welches Frauen komplett verbot Bikinis zu tragen. Erst in den späten 1960er Jahren wurde Frauen schließlich das Tragen eines Bikinis, wie wir ihn heute kennen, erlaubt.
Bis 1962 durften Ehefrauen allein kein Bankkonto eröffnen. Erst 1969 wurden verheirate Frauen voll geschäftsfähig. Und erst 1977 wurde das Gesetz zur Reform des Ehe- und Familienrechts dahingehend geändert, dass Frauen auch ohne Erlaubnis ihres Ehemannes einer Arbeit nachgehen durften.
Dazu galt bis 1977 das sogenannte Schuldprinzip: Wenn eine Frau sich scheiden lassen wollte, wurde sie für das Scheitern der Ehe verantwortlich gemacht und konnte aus diesen Gründen keine Unterhaltsansprüche stellen. Für eine Frau bedeutete das nicht nur den gesellschaftlichen, sondern auch den finanziellen Ruin. Kein Wunder, dass Scheidungen damals also eher selten waren.
Und man mag es nicht glauben: Erst seit dem Jahr 1992 ist es Frauen gesetzlich erlaubt zwischen acht Uhr abends und sechs Uhr morgens zu arbeiten. Das war ihnen in all den Jahren zuvor aus „sittlichen und gesundheitlichen Gründen“ nicht erlaubt.
Zudem gab es noch bis ins Jahr 1996 für Frauen keine Möglichkeit, Vergewaltigung innerhalb einer Ehe strafrechtlich verfolgen zu lassen. Geschlechtsverkehr zählte zu den „ehelichen Pflichten“ einer Frau – egal, ob sie wollte oder nicht. Erst 1997 gelang es schließlich den weiblichen Abgeordneten des deutschen Bundestags, durch einen Antrag die rechtliche Gleichstellung ehelicher und außerehelicher Vergewaltigung durchzusetzen. Seither ist auch die Vergewaltigung in der Ehe strafbar.
Frauen machen Druck
Über die Jahrhundertwende hinweg war das Druckhandwerk reine „Männersache“. Die Entwicklung der Teilnahme von Frauen im druckgrafischen Kunstgewerbe hatte eine lange historische Tradition die erst Ende des 20. Jahrhunderts die handwerkliche Position der Frauen festlegte.
Noch in der Moderne, dem historischen Umbruch durch die industrielle Revolution in zahlreichen Lebensbereichen gegenüber der Tradition, konnten Frauen sich an dieser Entwicklung nicht beteiligen.
Frauen waren in der Regel von der Druckerlehre ausgeschlossen. Sie wurden jedoch vielfach für Hilfsdienste in den Werkstätten herangezogen. So konnten sie sich Wissen aneignen, das sie befähigte, eine Werkstatt weiterzuführen, wenn der männliche Partner verstorben war. In keinem anderen Handwerk lässt sich die Tätigkeit einer Frau so gut nachverfolgen wie im Buchdruck: Während die Produkte fast aller anderen Gewerbe im Lauf der Zeit verloren gegangen sind, haben sich die Druckerzeugnisse von Frauen in großer Zahl erhalten.
Erst durch die Verpflichtung, den Druckort, Drucker und das Erscheinungsjahr im Impressum eines gedruckten Objekts anzugeben, wurde der weibliche Einfluss im ehemals männlich dominierten grafischen Gewerbe offenkundig. Frauen im Witwenstand durften entweder vorübergehend bis zur Wiederverheiratung, bis zur Übergabe an einen Erben oder gar dauerhaft eine Werkstatt weiterbetreiben. In einer Zeit ohne Sozialkassen und Rentenversorgung sicherte diese Regelung im Handwerkerrecht die Selbstversorgung der Witwen und sollte sie vor einem Abgleiten in die Armut beziehungsweise der Abhängigkeit von Almosen bewahren.
Künstlerinnen des Surrealismus waren hier die wichtigsten Vertreterinnen und Protagonistinnen der Frauenbewegung im Nachkriegsdeutschland. Eine der wichtigsten Vertreterinnen des weiblich definierten Surrealismus war Meret Oppenheim.
Zum Höhepunkt ihrer Anerkennung gehörte 1982 u. a. die Teilnahme an der documenta 7 in Kassel. Ihr zentrales Thema war die Darstellung der Veränderungsprozesse des Lebendigen, die elementaren Kräfte und Polaritäten der Geschlechter, sowie das zeitliche und kosmische Eingebundensein des Menschen in natürliche und gesellschaftliche Veränderungen, wie sie gerade in der heutigen Zeit stattfinden.
Es ist zwar – dank Meret Oppenheim – nicht mehr so, dass Frauen in der Druck-, Papier- und Medienbranche reine Exotinnen wären, dennoch sind sie auch heute noch immer in der Minderheit. Nicht nur ihre Position im Unternehmen liegt – selbst bei gleicher Ausbildung und Fertigkeit – unter dem Niveau der Männer, sondern auch die Bezahlung ihrer Arbeit. Nur wenige Unternehmen der Druckbranche beschäftigen Frauen in wichtigen betrieblichen Aufgabenfeldern.
Dabei wird vernachlässigt, dass in der nachhaltigen Transformation von Unternehmen gerade Frauen eine zentrale Rolle übernehmen – denn Transformation in Nachhaltigkeit ist seit vielen Jahren Frauensache!
Moderne Frauen in der Druckbranche
Nachhaltig produzierende Druckereien der UmDEX-Klasse sind in der modernen Unternehmensentwicklung der Druck- und Medienbranche noch immer die Ausnahme. Sie beschäftigen Frauen gleichberechtigt in wichtigen Entscheidungspositionen und legen somit nicht nur ein Statement für die gesellschaftliche Gleichstellung der Geschlechter ab, sondern setzen auch Standards für die Entwicklung der betrieblichen Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit ihrer Unternehmen.
Pia Weissenfeld ist öko-soziale Grafikdesignerin. Sie setzt auf eine wertebasierte Zusammenarbeit mit ihren Kund:innen und hat es sich zur Aufgabe gemacht anderen Designer:innen nachhaltiges Arbeiten näher zu bringen. Dabei hat sie ein klares Ziel: Die Umwelt soll durch ihre Arbeit nicht zu Schaden kommen, sondern letztlich ihr zugutekommen. Sie bietet Konzeption, Umsetzung und Produktion von klassischen umweltfreundlichen Printprodukten, aber auch Corporate Designs und grünes Webdesign. Dabei ist es ihr wichtig, genau darauf zu achten, was und wie gedruckt oder online veröffentlicht wird. Content und Design bekommen durch ihre Arbeit einen Mehrwert, nicht nur ökologisch und sozial, sondern auch ökonomisch nachhaltig.
Anke Oxenfarth studierte Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaften, Politologie und Medienberatung in Berlin und Frankreich. Bevor sie im Herbst 1999 zum oekom verlag als Volontärin kam, hat sie praktische Erfahrungen in verschiedenen Zeitungs-, Fernseh- und Radioredaktionen sowie in einer Kommunikationsagentur in der Schweiz gesammelt. Seit 2001 ist sie bei oekom als Redakteurin und Lektorin tätig. 2002 wurde sie stellvertretende Chefredakteurin der Zeitschrift politische ökologie. Seit Januar 2011 leitet sie die Stabsstelle Nachhaltigkeit im oekom verlag und war die Vorarbeiterin bei der Entwicklung des Blauer Engel Druckprodukt-Labels DE -UZ 195.
Anne Katrin Kohlmorgen ist Senior-PR-Account Managerin bei Two Sides Deutschland. Aus der Leidenschaft fürs Lesen von Büchern, über zahlreiche Zeitschriften-Abos und der Liebe zum geschriebenen und gesprochenen Wort, hat sie ihre Interessen zum Beruf gemacht. Seit 2018 betreut sie als Country Managerin die Kampagnen-Geschicke der Organisation Two Sides in Deutschland und ist maßgeblich verantwortlich für das legendäre Mythen & Fakten Booklet, das sich mit den Halbwahrheiten und Umweltmythen rund um Print und Papier auseinandersetzt.
Sina Gütter ist Marketing Managerin bei der Umweltdruckerei Lokay E.K. Sie hat Kommunikationswissenschaft in Berlin studiert und sich auf Öffentlichkeitsarbeit im öko-sozialen Bereich spezialisiert. Nach Ausflügen in die ökologische Landwirtschaft, Biogastronomie und Veranstaltungsorganisation, arbeitet sie jetzt bei Lokay, einem Unternehmen der Avantgarde im Umweltdruck.
Silvia Wiener ist Teamleiterin einer rund 15-köpfigen Printmedien-Beratung bei der Inapa Deutschland GmbH. Mit ihrem Team unterstützt sie insbesondere Kreativwirtschaft und Industrie bei der Wahl des richtigen Papiers für das jeweilige Projekt. Viele ihrer Gespräche drehen sich um die wichtige und nachhaltige Kommunikationsaufgabe, die Print im heutigen Medienmix auch mit digitalen Kanälen verbindet. Silvia Wiener ist seit rund 30 Jahren Ratgeberin und Ansprechpartnerin bei der Umsetzung von Printobjekten. Sie kennt das Business aus der Perspektive des Papiergroßhandels wie auch aus Unternehmens- und Druckereisicht. Leidenschaftlich vertritt sie den Kanal Print als festen Bestandteil nachhaltiger Unternehmenskommunikation.
Fotini Drechsler ist Mitglied der Geschäftsleitung, Kfm. Leiterin und Marketingleiterin bei dem nachhaltig produzierenden Druckunternehmen Druckstudio GmbH in Düsseldorf. Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind zentrale Bestandteile ihrer Firmenphilosophie und darum eine wichtige Aufgabe in ihrer Funktion innerhalb der Geschäftsleitung. Seit Jahren führt sie das Unternehmen von einer energie- und ressourcenintensiven hin zu einer sanften und umweltfreundlichen Produktionsumgebung. Dabei stehen Transparenz und nachhaltige Glaubwürdigkeit für sie an erster Stelle.
Frauke Oeding-Blumenberg ist seit 1994 geschäftsführende Gesellschafterin der Oeding Unternehmensgruppe. Als Diplom-Kauffrau trat sie 1985 in das Familienunternehmen ein, das sie heute in fünfter Generation leitet. Frauke Oeding-Blumenberg setzt in ihrem Unternehmen Oeding Print GmbH konsequent auf Nachhaltigkeit. Als Unternehmerin und Mutter zweier Kinder sieht sie sich in der Verantwortung für zukünftige Generationen wie auch für die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens. Die Synergie der ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Aspekte der Nachhaltigkeit sind für sie der Schlüssel zur nachhaltigen Zukunft- und Wirtschaftsfähigkeit eines modernen Unternehmens der Druckbranche.
Danica Lind ist Geschäftsführerin bei einem der nachhaltigsten deutschen Druckunternehmen, der Umweltdruck Berlin GmbH. Umweltschutz ist eine Herausforderung, der sich das Unternehmen immer wieder aufs Neue stellt und über die es aktiv in den Dialog mit seinen Kund:innen tritt, um sie dahingehend zu beraten, dass gerade Papier die wichtigste Ressource bei der Herstellung von zertifizierten Blauer Engel-Druckprodukten gemäß dem Label DE-UZ 195 ist, und damit ein bedeutendes Thema im Umwelt- und Ressourcenschutz. Daher berät sie mit ganzheitlicher Konzeption von der Strategie bis zur umweltschonenden Printproduktion. Sie zeigt Lösungen auf, wie sich ein individuelles Produkt ressourcenschonend optimieren lässt und berät bei Auswahl und ökologischen Umsetzung zu allen wichtigen Themen.
Der lange Weg zur Geschlechtergleichheit
Die Vorläuferinnen moderner Frauen in leitenden Positionen heutiger Druck- und Medienunternehmen waren Druckerinnen, Künstlerinnen und Druckgrafikerinnen, wie Meret Oppenheim, die seit der Mitte des 20. Jahrhunderts die Auseinandersetzung um die Akzeptanz der gesellschaftlichen Geschlechtergleichheit führten.
Hintergründig ging es dabei häufig um Sexualität und damit auch um das Verhältnis zwischen Mann und Frau. Soziale Machtverhältnisse wurden ebenso wie Rollenverhältnisse diskutiert – und dies nicht nur von den männlichen, sondern meistens auch von den weiblichen Kunstschaffenden. Neben biologischer Geschlechtlichkeit ging es dabei oft um soziale Gender-Fragen und immer wieder um Selbstironie und die spielerische Umkehr von Perspektiven der sozialen und nachhaltigen Entwicklung.
Vor 21 Jahren im Jahr 2002 startete schließlich im Umweltbundesamt UBA das Projekt „Geschlechterverhältnisse und Nachhaltigkeit“, das auch aus heutiger Sicht noch als Leuchtturmprojekt bezeichnet werden kann. Es hatte zum Ziel, Voraussetzungen für eine Umweltpolitik zu schaffen, die Geschlechtergerechtigkeit gleichermaßen als Chance und als Verantwortung begriff. Als Chance wurde dabei die qualitative Verbesserung der Umweltpolitik durch eine erweiterte weibliche Perspektive betrachtet, während mit Verantwortung die Vermeidung frauendiskriminierender Politik angemahnt wurde.
Meret Oppenheim starb am 15. November 1985 In Basel.
Guido Rochus Schmidt
Autor, Redakteur, Experte für die Nachhaltige Medienproduktion, Lobbyist für die Nachhaltige Transformation
0 Kommentare