Gastbeitrag von Peter Jelinek
Notfall Klima!

Diese Woche begann alarmierend, wie uns der neue Klimareport der European Environment Agency aufzeigt. Wichtigste Erkenntnis: Europa ist wie kein anderer Kontinent weltweit von der Klimakrise getroffen. Gleichzeitig sind wir nicht auf das Kommende vorbereitet.

März 2024 | Nachhaltigkeit | 0 Kommentare

Peter Jelinek

Peter Jelinek, Gründer von Green State, berät Unternehmen bei der Einschätzung von Chancen und Risiken in Verbindung mit der nachhaltigen Transformation in Europa und der Welt. 

Peter Jelinek, Gründer von Green State, berät Unternehmen bei der Einschätzung von Chancen und Risiken in Verbindung mit der nachhaltigen Transformation in Europa und der Welt. 

Wir brauchen noch mehr Sensibilisierung dafür, warum dringender Handlungsbedarf besteht. Neben dem technischen WIE, also z. B. welche Bedingungen bestimmte Labels und Prozesse einfordern, ist die Frage nach dem WARUM elementar: Warum wirtschaften UmDEX-Druckereien mit derartigem Aufwand so stringent nachhaltig?

Normen und Standards sind Arbeit. Sie bedeuten Aufwand. Sie sind nie perfekt. Gleichwohl stellen sie den besten gemeinsamen Nenner dar: Weltweit, in der EU, in Deutschland und  auch in der grafischen Industrie. Diese Standards sind hoch dynamisch, organisch gewachsen und in demokratischen bzw. wissenschaftlich belastbaren Prozessen entstanden. Sie bilden einen gemeinsamen Nenner – stets mit dem Ziel, den Klima- und Umweltschutz weiter zu optimieren.

Mit der nachhaltigen Transformation lassen sich aber auch konkrete Ziele verknüpfen: 

  • Energiesouveränität,
  • Wertschöpfung von Energie in der EU, in Deutschland und hier in den Regionen, also auch
  • (Energiereichtum) und
  • Energiesicherheit, im Sinne der Versorgung und der Preisstabilität. 

Der primäre Anlass zum Handeln ist jedoch das dramatische Quantum der anthropogenen CO2-Emissionen, die den Klimawandel entscheidend verstärken.

 

Lieber Leserinnen und Leser von UmDEX.de,

Die Woche begann alarmierend, wie uns der neue Klimareport der European Environment Agency aufzeigt. Wichtigste Erkenntnis: Europa ist wie kein anderer Kontinent weltweit von der Klimakrise getroffen. Gleichzeitig sind wir nicht auf das Kommende vorbereitet. Die Analyse in der Übersicht – und was es jetzt braucht.

? Wie die Klimakrise hier zuschlägt

Extreme Hitze, Dürre, Waldbrände oder Überschwemmungen. Hier 2 Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit:

➡️ Die Region Thessalien in Griechenland gilt als die Kornkammer des Landes und wurde bei den Überschwemmungen im letzten Jahr im Grunde vernichtet. Doch nicht nur dort treten vermehrt Starkregenfälle auf. Starkregenfälle in Westeuropa sind durch die Klimakrise um das 1,2 bis 9-fache wahrscheinlicher geworden, wie der IPCC-Bericht zeigt.


➡️ Im Sommer 2022 zerstörten Feuer mehr europäischen Wald als je in einem Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen. Erst kam die Hitzwelle, dann die Trockenheit, dann das Feuer durch Fehler des Menschen (weltweit sind nur 4 % der Feuer natürlichen Ursprungs).

Grund für die Zunahme dieser Ereignisse: Europa ist der Kontinent, der sich am schnellsten erwärmt. Seit den 1980er Jahren war die Erwärmung auf dem Kontinent etwa doppelt so hoch wie global gesehen.

 

✅ Welche Lösungen es gibt

Wir müssen uns auf 2 Dinge konzentrieren: Klimaschutz und Klimaanpassung.

➡️ Zum Klimaschutz
Was erst einmal anstrengend klingt, ist sowieso eine wirtschaftliche Notwendigkeit. Grund dafür ist das weltweite Rennen um die Clean-Tech-Industrie. Der chinesische E-Autohersteller BYD hat gerade erst seinen ersten Frachter nach Bremen geschickt. Etliche weitere werden jährlich folgen. Allein Tesla und BYD haben 2023 mehr E-Autos verkauft, als alle europäischen Hersteller zusammen. China führt zudem die Weltrangliste bei der Produktion von Erneuerbaren an.

Für den Klimaschutz sind diese Entwicklungen elementar. Denn um die Emissionen weiter stark zu reduzieren, braucht es 2 Pfade: Neben dem Ausbau der Erneuerbaren und dem Umstieg auf E-Mobilität, grünen Stahl & Co auch die nötigen Produktionskapazitäten. Schon aus wirtschaftlicher Sicht wäre es sinnvoll für Europa hier mitzuziehen.

➡️ Zur Klimaanpassung
Genau das ist zumeist ein blinder Fleck in der Debatte. Klimapassung bedeutet: Waldumbau, eine neue Landwirtschaft oder den Umbau unserer Städte. Hier wird es konkret und wie einige gerne sagen: Treffen Ideologien aufeinander. Doch die Klimakrise ist keine Ideologie, der Schutz des Klimas und die Anpassung wird am Ende politisiert. Im Kern aber müssen wir uns anschauen, was funktioniert.

Nehmen wir die Städte: Paris, Amsterdam, Barcelona – sie zeigen mit Radinfrastrukturen, neuen Parks oder autofreien Superblocks auf unterschiedlichen Ebenen, wie es geht. In der nächsten Legislatur nach der Europawahl soll ein Gesetz zur Klimaanpassung kommen. Ob und wie es aussieht, steht noch in den Sternen. Es wäre aber eine Sicherheitspolitik, die wir derzeit angesichts der Klima-Lage benötigen.

Nachtrag vom 13.03.2024

“Notfall! Das Wasser fällt nicht vom Himmel.” Diese Plakate hängen derzeit in Barcelona und anderswo in Katalonien. Zusammen mit anderen Anzeigen versuchen die Gemeinden die Menschen aufzuklären. Die Wasserkrise trifft die Region immer härter, die Region verdorrt regelrecht. Auch wenn es hart klingt, aber die Region ist ein gutes Beispiel dafür, wie die Klimakrise die Welt verändert. Deswegen: Schauen wir genau hin.

Den gesamten Post zum Thema: „Notfall: Das Wasser fällt nicht vom Himmel“.

Diese Beispiele zeigen: Ja, es gab schon immer starke Klimaschwankungen. Vergleichbar mit einer Badewanne, in die stetig Wasser zuläuft und mal mehr und mal weniger abläuft. Der menschgenachte CO2-Ausstoß ist ein Schlauch, der neben dem seit Millionen Jahren bestehenden natürlichen Zulauf, die Wanne zusätzlich füllt. Im Ergebnis läuft sie über.

 

 

 
 

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Lobbyismus gegen Nachhaltigkeit
Die gegenwärtige Zunahme der Weltbevölkerung, der Ausbau der Industrialisierung, die Ignorierung der Umweltverschmutzung durch naturschädliche Nahrungsmittelproduktion und die Ausbeutung natürlicher Rohstoffe hält unverändert an. Daher werden die absoluten Wachstumsgrenzen auf der Erde im Laufe der nächsten hundert Jahre erreicht sein.

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