Print versus Digital?
Hat die Pandemie die Mediennutzung für immer verändert?

Die Welt der Printmedien hat sich durch die Coronavirus-Pandemie deutlich verändert, auch in der Art und Weise wie Mediennutzer diese mittlerweile konsumieren. Die Vertrautheit mit und die Nutzung von Online-Plattformen hat zugenommen. Gibt es ein Comeback der Printmedien nach der Pandemie?

Veränderte Mediennutzung in der Pandemie. Maske in Gras
Die Pandemie hat die Nutzung von Medien geändert. Print bleibt ein zentrales Mittel der Information und für Werbung.
Die Pandemie hat die Nutzung von Medien geändert. Print bleibt ein zentrales Mittel der Information und für Werbung.

Eine Studie, die von der gemeinnützigen Organisation Two Sides und dem unabhängigen Marktforschungsunternehmen Toluna durchgeführt wurde, zielt darauf ab, die veränderte Wahrnehmung der Verbraucher gegenüber Druck und Papier zu verstehen. Die Studie zeigt, dass 51 % der Verbraucher beabsichtigen, in Zukunft mehr Nachrichten online zu lesen, im Vergleich zu 40 % im Jahr 2019. Dennoch bleibt Print ein wichtiges Medium und immerhin 43 % der Befragten wären besorgt, wenn Tageszeitungen verschwänden – ein Lichtblick für die angeschlagene Zeitungsbranche.

Die Verbraucher müssen das Recht haben zu entscheiden, wie sie auf Nachrichten und Informationen zugreifen

Die Verbraucher kaufen sich nicht mehr täglich eine Zeitung auf dem Weg zur Arbeit oder lesen im Urlaub während des Fluges ihre Lieblingszeitschrift. Zeitungskioske haben teils geschlossen oder ihre gewohnte Frequentierung verloren. Angesichts dieser Herausforderung haben die traditionellen Nachrichtenmarken ihre digitalen Plattformen erfolgreich weiterentwickelt und verbessert und so den Wandel zu Online-Plattformen vorangetrieben und forciert.

Es mag der Glaube bestehen, dass die Pandemie dazu geführt hat, dass nun alles online geschieht, einschließlich Arbeit und Bildung, aber es haben 4,5 Millionen Erwachsene in Großbritannien noch nie das Internet genutzt (Office of National Statistics, 2018). Es sind die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft, die auf traditionelle gedruckte Zeitungen, Zeitschriften, Bücher und Rechnungen und Auszüge angewiesen sind. Der Übergang zu einer reinen Online-Gesellschaft birgt das Risiko, dass ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen, Bewohner ländlicher Gebiete und Menschen mit geringem Einkommen den Anschluss verlieren.

Außerdem wird die Umstellung auf das Internet nicht von allen begrüßt: 33 % aller Befragten und 54 % der über 65-Jährigen ziehen es vor, ihre Zeitungen in gedruckter Form zu lesen und 37 % treffen die gleiche Aussage in Bezug auf Zeitschriften und 50 % für Bücher. Allerdings sind es die jüngeren Generationen, die sich nun für digitale Geräte entscheiden, wenn sie Nachrichten abrufen oder sich die Zeit mit einem Buch vertreiben wollen.

Es kann nicht geleugnet werden, dass die Digitalisierung einen Einfluss darauf hat, wie wir Nachrichten und Informationen erhalten, aber die wachsende Abhängigkeit von der Digitalisierung bringt ihre eigenen Herausforderungen mit sich. Unsere Umfrage zeigt, dass es wichtiger denn je ist, von digitalen Geräten wegzukommen. 45 % der Verbraucher sind besorgt darüber, dass digitale Geräte ihrer Gesundheit schaden könnten und 43 % geben an, dass sie zu viel Zeit mit ihrem Smartphone, Tablet und Co. verbringen.

Auch das Lesen in gedruckter Form hat seine Vorteile. Es ermöglicht die Informationen, die wir lesen, besser zu verarbeiten und zu verstehen. 37 % der Menschen sind der Meinung, dass sie eine Geschichte besser verstehen, wenn sie sie in gedruckter Form lesen.

Print und Digital werden oft miteinander verglichen, um zu entscheiden, was besser ist. Die Debatte sollte sich jedoch nicht um “Print vs. Digital” drehen, da beide Kanäle wichtig sind und sich gegenseitig ergänzen. Letztendlich müssen die Verbraucher das Recht haben, selbst zu entscheiden, wie sie auf Nachrichten und Informationen zugreifen möchten. So wird sichergestellt, dass die Wahlmöglichkeiten der Verbraucher erhalten bleiben und diejenigen, die nicht bereit oder in der Lage sind, auf digitale Informationen zuzugreifen, nicht benachteiligt werden.

Auswirkungen auf die Umwelt spielen eine entscheidende Rolle

Unabhängig davon, ob es sich um gedruckte oder digitale Informationen handelt, gibt es einen gemeinsamen Faktor, der in beiden Fällen berücksichtigt werden sollte: Die Auswirkung auf unsere Umwelt. Hier gibt es weiterhin viel Arbeit, um die Konsumenten von Medien über gedruckte Medien, sprich über Papier aufzuklären.

  • 74 % der Verbraucher stimmen zu, dass es wichtig ist, Papierprodukte aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern zu verwenden. Sie werden beruhigt sein, wenn sie erfahren, dass Papier von Natur aus nachhaltig ist, da 74 % des Holzes und 90 % des Zellstoffs, die von der europäischen Zellstoff- und Papierindustrie eingekauft werden, durch Akkreditierungssysteme wie FSC® und PEFC™ zertifiziert sind (Cepi, 2018).
  • Tatsächlich ist die Fläche der europäischen Wälder in den letzten 15 Jahren jeden Tag um eine Fläche von über 1.500 Fußballfeldern gewachsen (FAO, 2005 – 2020).
  • 66 % der in dem Bericht befragten Verbraucher halten elektronische Kommunikation für umweltfreundlicher als Papierkommunikation. Allerdings gehören Papier- und Druckerzeugnisse mit 0,8 % zu den geringsten Treibhausgasemittenten, während die IKT-Industrie für 2,5-3 % der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich ist (Belkhir L & Elmeligi A, 2018).
  • Die Umfrage ergab zudem, dass nur 17 % der britischen Verbraucher glauben, dass die Papierrecyclingrate über 60 % liegt.
  • Außerdem glauben 46 %, dass Papier und Papierverpackungen verschwenderisch sind.
  • In Wirklichkeit liegt die Papierrecyclingrate in Europa derzeit bei 72 %, bei Papierverpackungen sogar bei 84 % (Cepi, 2019).

Weitere Fachinformationen über Papier finden Sie auf der Website de.twosides.info/

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Anne-Katrin Kohlmorgen

Anne-Katrin Kohlmorgen

Senior-PR-Account Managerin / Managing Partner Two Sides Deutschland

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Print – das Medium von gestern? Keineswegs! Aus einer Leidenschaft für’s Lesen von Kindesbeinen an, über zahlreiche Zeitschriften-Abos und der Liebe zum geschriebenen und gesprochenen Wort, hat Anne ihre Interessen zum Beruf gemacht. Von der Medienarbeit als PR-Beraterin, betreut sie seit 2018 als Country Manager:in die Kampagnen-Geschicke von TwoSides in Deutschland.

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