Der Sinn des Wirtschaftens
Das Label Gemeinwohl-Ökonomie heißt in Zukunft ECOnGOOD
Sichtbare Nutzen für Mensch, Umwelt und Frieden waren vom Anfang der Gründung der Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) die wichtigsten Grundsätze für das von ihr vergebene Nachhaltigkeitszertifikat. Nun hat die Organisation ein neues Nachhaltigkeitssiegel eingeführt, das erstmals die sozialen, ökologischen und ethischen Auswirkungen der Aktivitäten von Unternehmen in ihrer Gesamtheit bemisst, bewertet und transparent vergleichbar macht.
ECOnGOOD Label ist das neue internationale Nachhaltigkeitssiegel der GWÖ-Organisation, Bildquelle: Gemeinwohl Ökonomie
ECOnGOOD Label ist das neue internationale Nachhaltigkeitssiegel der GWÖ-Organisation, Bildquelle: Gemeinwohl Ökonomie
Die GWÖ führte dieses neue umfassende Nachhaltigkeitslabel ein, weil es über bereits bestehende Formate der unternehmerischen Nachhaltigkeitsberichterstattung hinausgeht und somit dem Gesetzgeber ermöglichen könnte, finanzielle Anreize für gemeinwohl-orientierte Leistungen zu schaffen.
Wer möchte, dass sein Geld nicht nur die Produktion und den Gewinn eines Unternehmens deckt, sondern auch dazu beiträgt, dass ökologische, soziale und ethische Maßstäbe eingehalten werden, könnte bald zu Produkten greifen, die mit dem entsprechenden Siegel gekennzeichnet sind. Das ECOnGOOD-Label – ein neues Nachhaltigkeitslabel der Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) – soll erstmals die sozialen, ökologischen und ethischen Auswirkungen der Aktivitäten von Unternehmen in ihrer Gesamtheit messen, bewerten und vergleichbar machen. Das teilte die GWÖ am 15. Februar 2024 in einer Pressemitteilung mit.
Mit Hilfe des Labels können – laut GWÖ – nun alle Stakeholder eines Unternehmens oder einer Organisation neben ökologischen Leistungsindikatoren auch prüfen, wie ein Unternehmen mit seinen Mitarbeitenden und seiner Kundschaft umgeht, welche Auswirkungen das gesamte Geschäftsmodell auf Mensch und Natur hat, woher finanzielle Mittel kommen und wofür diese eingesetzt werden. Nicht zuletzt soll das Label Verbraucherinnen und Verbrauchern dabei helfen, eine informierte Wahl beim Einkauf zu treffen.
Jahrzehntelang glaubte man, dass es unmöglich sei, ethische und soziale Aspekte eines Unternehmens zu beurteilen, aber durch Instrumente wie die neue ECOnGOOD-Bilanz – mit der GWÖ-Matrix als Kernstück – wird es nicht nur möglich, sondern dringend notwendig sein, diese Aspekte gesamtgesellschaftlich darzustellen.
Diese umfassende Initiative geht weit über die derzeitigen Alternativen hinaus und beweist, dass es möglich ist, die tatsächlichen Auswirkungen des Managements, der Betriebsabläufe und der Lieferketten zu bewerten, faire und verantwortungsvolle Geschäftspraktiken zu fördern und zu unterstützen. Stakeholder, Kundinnen und Kunden werden dadurch in die Lage versetzt, fundierte Entscheidungen zu treffen, die ihren nachhaltigen Bedürfnissen und Werten entsprechen.
Marktwirtschaftliche Kommunikation mit dem ECOnGOOD-Label
Die im ECOnGOOD-Gemeinwohl-Bericht präsentierten Schlussfolgerungen liefern klare Informationen, die die tatsächlichen Auswirkungen eines Unternehmens auf seine Umweltleistung und seine Stakeholder beurteilen. Die Verfügbarkeit dieser Daten gewährleistet Transparenz in Echtzeit.
Das ECOnGOOD-Label besteht aus einer Kombination von Text, Bild und QR-Code, die es den Kundinnen und Kunden ermöglicht, ECOnGOOD-Produkte und -Dienstleistungen leicht zu erkennen und eine fundierte Kaufentscheidung zu treffen.
Das Siegel steht allen Gemeinwohl-ECOnGOOD-Organisationen zur Verfügung, die die Kriterien erfüllen, unabhängig von ihrem Standort und wird nach Abschluss des Audits zusammen mit dem Zertifikat verliehen. Ein QR-Code auf dem Label sorgt für volle Transparenz und zeigt die Bilanzinformationen an.
Das Audit-Datenbank-Tool ist derzeit in Deutsch und Englisch voll funktionsfähig. Die Übersetzungen in Italienisch und Spanisch sind in Arbeit.
So funktioniert das ECOnGOOD-Label von Gemeinwohl-Ökonomie
Das Label nutzt einen QR-Code, der direkt auf online einsehbare Ergebnisse der Gemeinwohl-Bilanz eines Unternehmens führt. Kundinnen und Kunden könnten auf diese Weise direkt Entscheidungen treffen, ein Produkt von einem Unternehmen zu kaufen, das Menschen entlang seiner Lieferkette fair behandelt und die Umwelt möglichst wenig belastet.
Eine Voraussetzung für die Erteilung des Labels ist eine unabhängig auditierte Gemeinwohl-Bilanz. Diese freiwillig durchgeführte Corporate Social Responsibility (CSR)-Prüfung informiert neben der finanziellen Bilanz auch darüber, welche Auswirkungen Unternehmen und Organisationen auf das Gemeinwohl haben. Neben den gängigen CSR-Berichtsstandards fließen zusätzlich folgende Werte in die Gemeinwohl-Bilanz ein:
- Menschenwürde
- Solidarität und Gerechtigkeit
- ökologische Nachhaltigkeit
- Transparenz und Mitentscheidung
Ein weiteres Ziel der GWÖ lautet: Der Gesetzgeber soll das quantitative Ergebnis der Gemeinwohl-Bilanz oder anderer vergleichbarer Berichtswerke als Basis nehmen, um gemeinwohlorientierte Leistungen mit finanziellen Anreizen zu versehen – wie Steuererleichterungen, die Bevorzugung bei Ausschreibungen der öffentlichen Hand oder günstigere Kredite. Im Moment ist das ECOnGOOD-Label noch auf den deutschen Markt beschränkt.
ECOnGOOD-Label und GWÖ – Eine Steilvorlage an den Gesetzgeber
„Hunderte Gemeinwohl-Bilanzen beweisen, dass es ein Bedürfnis in der breiten Unternehmerschaft nach einem solchen Standard gibt, insbesondere bei Familienunternehmen, bei den regional verankerten und bei den ethisch motivierten Unternehmen“ Antje von Dewitz, Geschäftsführerin von Vaude und Sprecherin der Gemeinwohl-Ökonomie.
In dem neuen Label sieht Antje von Dewitz auch einen Auftrag an die Politik:
„Die Gemeinwohl-Bilanz im Zusammenspiel mit dem ECOnGOO Label ist eine Steilvorlage an den Gesetzgeber, endlich politische Rahmenbedingungen für einen allgemein gültigen Nachhaltigkeitsstandard zu schaffen.“ Antje von Dewitz, Geschäftsführerin von Vaude und Sprecherin der Gemeinwohl-Ökonomie.
Entgegen vieler Behauptungen beweist das ECOnGOOD-Label, dass ökologische, soziale und ethische Faktoren auf Basis eines externen Audits bewertbar und vergleichbar gemacht werden, während bisher bestehende Rahmenwerke sich meist auf rein ökonomische und ökologische Berichterstattung konzentrieren und dabei jede ethische sowie soziale Bewertung außen vor lassen.
„Unser neues Label wird Verbraucherinnen, Verbrauchern, Investorinnen und Investoren dabei helfen, fundierte und ethisch motivierte Entscheidungen zu treffen. Es soll darüber hinaus die Politik motivieren, gesetzliche Anreize zu setzen, um nachhaltigen und ethisch verantwortungsvollen Produkten endlich einen Vorteil am Markt zu verschaffen.“ Christian Felber, Mitbegründer der Gemeinwohl-Ökonomie.
Das Label Gemeinwohl-Ökonomie heißt in Zukunft ECOnGOOD
Mit der Einführung des ECOnGOOD Labels wird die Bewegung der Gemeinwohl-Ökonomie einen weiteren substantiellen Entwicklungsschritt vollziehen. Sukzessive soll eine Umbenennung der in nationalen Vereinen organisierten Bewegung in „ECOnGOOD“ erfolgen. Als erstes wurde daher noch im März dieses Jahres die „International Federation for the Economy for the Common Good“ in „ECOnGOOD“ umbenannt.
„Wir zollen damit der erfolgreich voranschreitenden Internationalisierung der Bewegung Rechnung und schaffen eine starke, international einheitliche Marke. Der Name für das Modell der Gemeinwohl-Ökonomie bleibt bestehen, die Organisation erhält aber einen neuen, zugänglicheren Namen für den internationalen Einsatz.“ Bridget Knapper, Mitglied der Geschäftsführung des Verbandes
Nach der Finanzkrise von 2008 wurde im Jahr 2010 die Gemeinwohl-Bilanz von verantwortungsvoll agierenden Unternehmerinnen und Unternehmern ins Leben gerufen, die den Sinn ihres Wirtschaftens nicht mehr länger in der reinen Gewinnmaximierung sahen, sondern als Möglichkeit, die Grundbedürfnisse aller Menschen innerhalb der planetaren Grenzen zu erfüllen und somit einen positiven Beitrag zu einer am Gemeinwohl orientierten Gesellschaft zu leisten, indem sie einen grundsätzlich neuen Ansatz in der internationalen Geschäftswelt formulierten. Das ECOnGOOD-Label macht dieses Engagement nun sichtbar und vergleichbar.
Die Voraussetzung zum Führen des ECOnGOOD Labels ist die Durchführung einer unabhängig auditierten Gemeinwohl-Bilanz. Diese ist eine freiwillig durchgeführte Corporate Social Responsibility (CSR)-Prüfung, die neben der finanziellen Bilanz eines Unternehmens Auskunft darüber gibt, welchen Impact Unternehmen und Organisationen für das Gemeinwohl leisten.
Sie erfasst auf Basis der Gemeinwohl-Matrix den Beitrag zum Gemeinwohl, der durch das wirtschaftliche Handeln entsteht. Da sie ganzheitlich ist, deckt sie gängige CSR-Berichtsstandards ab und geht deutlich darüber hinaus. Die im ECOnGOOD-/Gemeinwohl-Bericht präsentierten Schlussfolgerungen liefern daher sehr klare Informationen.
„Die Gemeinwohl-Bilanz im Zusammenspiel mit dem ECOnGOO Label schafft nun eine ganzheitliche Transparenz für den Endkunden. Die Politik sollte das neue Siegel nutzen, um bei der öffentlichen Beschaffung stärker als zuvor auf Nachhaltigkeitskriterien zu achten und Unternehmen zu bevorzugen, die nachweislich nach den Kriterien der GWÖ wirtschaften“ Antje von Dewitz, Geschäftsführerin Vaude und Sprecherin der Gemeinwohl-Ökonomie.
EU-Richtlinie über die Sorgfaltspflicht von Unternehmen im Bereich der Nachhaltigkeit (Corporate Sustainability Due Diligence Directive, CSDDD)
Die EU-Mitgliedstaaten haben sich auf die Richtlinie über die Sorgfaltspflicht von Unternehmen im Bereich der Nachhaltigkeit (Corporate Sustainability Due Diligence Directive – CSDDD) geeinigt und damit einen neuen Standard für das Verhalten von Unternehmen in der EU gesetzt.
Mit dieser Vereinbarung wurde ein Rahmen geschaffen, der die Unternehmen dazu verpflichtet, nachhaltige Praktiken und Sorgfaltspflichten in ihre Geschäftstätigkeit einzubeziehen.
Die CSDDD verpflichtet damit Unternehmen, potenzielle Menschenrechts- und Umweltrisiken in ihren Betrieben und Lieferketten zu ermitteln, zu bewerten und zu mindern.
Die Unternehmen müssen eine Sorgfaltspflichtpolitik entwickeln und umsetzen, diese an ihre Interessengruppen kommunizieren und regelmäßig über ihre Fortschritte berichten. Die Richtlinie wird für alle in der EU tätigen Unternehmen gelten, unabhängig von ihrer Größe oder Branche. Unternehmen werden somit rechtlich dazu verpflichtet, nachteilige Auswirkungen auf ESG-Faktoren in ihren Betrieben und Lieferketten zu ermitteln, zu verhindern und abzumildern.
Durch die Einhaltung der CSDDD können Unternehmen nicht nur rechtliche Risiken und Reputationsrisiken vermeiden, sondern auch ihr Engagement für ethische Geschäftspraktiken unter Beweis stellen.
“Die Nutznießer der CSDDD werden die Millionen von Menschen sein, die von moderner Sklaverei betroffen sind, sowie andere Opfer von Nachlässigkeit und Missbrauch durch Unternehmen. Verantwortungsbewusste Unternehmen werden auch von gleichen Wettbewerbsbedingungen profitieren und sich endlich stärker im Kampf gegen den Klimawandel engagieren.” Heidi Hautala – Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments und Vorsitzende der EP-Arbeitsgruppe für verantwortungsbewusstes unternehmerisches Handeln (Responsible Business Conduct Working Group)
Vergleich der Bilanzierung von ECOVadis und ECOnGOOD
Methodik für das EcoVadis Rating und die Erstellung der Scorecard: Neben dem EcoVadis Rating, das es Unternehmen ermöglicht, ihr Nachhaltigkeitsmanagement und dessen Ergebnisse mit denen anderer Firmen der gleichen Branche zu vergleichen, erstellt EcoVadis eine Scorecard.
Dieser Bericht enthält die einzelnen Bewertungsergebnisse im Detail und deckt Verbesserungspotenzial auf. Die Methodik beruht auf internationalen Nachhaltigkeitsstandards. Es wurden unter anderem der United Nations Global Compact, die Gobal Reporting Initiative und die ISO 26000 einbezogen.
Das zuverlässige, aussagekräftige Rating beruht auf sieben Grundprinzipien:
- Die Bewertung erfolgt durch internationale Experten, die über eine hohe fachliche Qualifizierung und eine weitreichende Erfahrung verfügen.
- Die Bewertungsverfahren sind präzise auf die jeweiligen Industriezweige, Unternehmensgrößen und Länder abgestimmt.
- Die Nutzung aller verfügbaren Quellen stellt einen umfangreichen Stakeholder-Input sicher, der eine verlässliche Bewertung ermöglicht.
- Durch den Einsatz von Technologie ergeben sich sichere und vertrauliche Prozesse für die Bewertung, die mit einer beschleunigten Laufzeit arbeiten.
- Die Dokumentation ist transparent und rückverfolgbar gestaltet.
- Die Bewertung erfolgt auf der Grundlage empirisch ermittelter und wissenschaftlich bewerteter Informationen.
- Die kontinuierliche Verbesserung der Bewertungsprozesse führt zu wachsender Exzellenz in der Methodik.
Methodik für das ECOnGOOD Rating und die Erstellung der Scorecard:
Um das ECOnGOOD Label zu führen, ist die Durchführung einer unabhängig auditierten Gemeinwohl-Bilanz erforderlich. Diese Prüfung gibt Aufschluss darüber, welchen Beitrag Unternehmen und Organisationen für das Gemeinwohl leisten.
Der Sinn des Gemeinwohl-Berichtes liegt auf 3 Ebenen:
- Sie gewinnen einen tiefgehenden Blick auf nachhaltige Unternehmensaspekte und werden sich als Unternehmer*in darüber klar, welchen Beitrag Sie bereits jetzt zum Gemeinwohl leisten. Zusätzlich erkennen Sie Potenziale, wie Sie Ihre Organisation zukunftsfähig weiterentwickeln können.
- Mit dem Gemeinwohl-Bericht stellen Sie Ihre gelebten Werte und nachhaltigen Leistungen der Organisation in einer übersichtlichen Struktur dar und können sich als gesellschaftlich nutzbringendes Unternehmen öffentlich zeigen. Damit legen Sie einen Grundstein für Vertrauen und fördern die langfristige Zusammenarbeit mit wichtigen Berührungsgruppen.
- Durch den Prozess der Berichterstellung stärken Sie Ihr Bewusstsein als Unternehmer:in für werteorientierte Ziele und erhalte durch neue Blickrichtungen Ideen und Input für die wertorientierte Gestaltung neuer Produkte und Dienstleistungen.
Struktur und Inhalt des Gemeinwohl-Berichts
Der Gemeinwohl-Bericht ist eine umfassende Dokumentation der Gemeinwohl-Orientierung eines Unternehmens oder einer Organisation. Darin enthalten sind die Beschreibungen der Unternehmens-Aktivitäten in Bezug auf 20 Gemeinwohl-Themen. Diese lassen erkennen, wie weit sich ein Unternehmen oder eine Organisation bereits entwickelt hat. Jedes Thema beschreibt, wie die einzelnen Werte gegenüber den jeweiligen Berührungsgruppen gelebt werden.
Ein Gemeinwohl-Bericht besteht aus aussagekräftigen Beschreibungen aller Themen. Im Bericht müssen zusätzlich zu den Beschreibungen die finalen Bewertungen der Themen und Aspekte bzw. Subindikatoren angegeben werden, und die Beschreibungen müssen inhaltlich nachvollziehbar sein. Darüber hinaus gibt es keine formalen Anforderungen.
Der Gemeinwohl-Bericht kann zur nichtfinanziellen Berichterstattung gemäß der EU-Richtlinie CSDDD verwendet werden. Es liegt in der Verantwortung des Unternehmens, sicherzustellen, dass der Gemeinwohlbericht in der entsprechenden Tiefe und zudem mit allen nationalen Erfordernissen zur Umsetzung der EU-Richtlinie erstellt wird. In Österreich gilt das „Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz (NaDiVeG)“, in Deutschland das „CSR-Richtlinien-Umsetzungsgesetz (CSR-RUG)“.
Varianten der Erstellung
Eigenständige Erstellung eines Gemeinwohl-Berichts ohne GWÖ Berater und Beraterinnen:
Der Gemeinwohl-Bericht kann eigenständig erstellt werden. Dabei helfen unterstützende Materialien wie die Arbeitsbücher, die Berichtsvorlage, der Bilanz-Rechner, Leitfäden sowie vertiefende Online Informationen.
Das Arbeitsbuch beinhaltet alle notwendigen Informationen, um die Themen und Aspekte der Gemeinwohl-Matrix zu verstehen und eine Selbsteinstufung bei den einzelnen Themen und Aspekten vornehmen zu können. Das Arbeitsbuch ist bewusst kurzgefasst. Ergänzt wird das Arbeitsbuch durch weiterführende Informationen in einem separaten Online-Dokument.
Erstellung eines Gemeinwohl-Berichts in Begleitung von Gemeinwohl-Berater oder Beraterinnen:
Der Gemeinwohl-Bericht kann auch in Begleitung von Gemeinwohl-Berater:innen erstellt werden. Gemeinwohl-Berater:innen erleichtern den Einstieg in die Themen und das Vorankommen, u.a. indem sie den Prozess der Berichterstellung auf die individuellen Bedürfnisse der Organisation anpassen und mit Beispielen und Fachwissen zur Seite stehen.
Erstellung eines Gemeinwohl-Berichts in einer Peer-Gruppe moderiert durch Gemeinwohl-Berater:innen:
Eine Peer-Gruppe besteht aus vier bis sechs Organisationen und wird von GWÖ-Berater:innen oder -Auditor:innen professionell begleitet. Die Teilnehmer erstellen ihre individuellen Berichte im Rahmen von mehreren Workshops, die in einem Zeitraum von ca. sechs Monaten stattfinden. Die Arbeit in der Peer-Gruppe bildet die Basis für eine Peer-Evaluierung, die das externe Audit ersetzen kann.
Gesellschaftliche Einflüsse von EcoVadis und ECOnGOOD
Die EcoVadis-Bilanzierung unterstützt Unternehmen, die innerbetrieblich ermittelten ESG-Risiken aus den Bereichen Umwelt, Soziales, Unternehmensführung und deren Einhaltung zu managen, um dadurch Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und den positiven gesellschaftlichen Einfluss durch Verbesserungen der Nachhaltigkeitsleistung eines Unternehmens und seiner Wertschöpfungskette zu steigern.
Die ECOnGOOD-Bilanzierung der Gemeinwohl-Ökonomie ist eine von Unternehmen freiwillig durchgeführte Prüfung im Sinne eines nachhaltigen Wirtschaftens auf Grundlage der Corporate Social Responsibility (CSR). Durch diese Bilanzierung informieren Unternehmen über ihre sozialen, ökologischen und ökonomischen Aspekte, wie beispielsweise Umwelt- und Klimaschutz, soziales Engagement und mitarbeiterorientierte Personalkultur.
Auf Grundlage dieser beiden dargestellten Bilanzierungen symbolisieren national, international und global tätige Unternehmen und Organisationen, welchen Einfluss sie für das gesellschaftliche Gemeinwohl in ihren Ländern leisten.
Guido Rochus Schmidt
Autor, Redakteur, Experte für die Nachhaltige Medienproduktion, Lobbyist für die Nachhaltige Transformation
Guido Rochus Schmidt war von 1979 bis 2013 Geschäftsführer der Ulenspiegel Druck GmbH & Co. KG, die 1999 als erste Druckerei Bayerns das EMAS-Zertifikat der Europäischen Union erhielt. Als Umweltexperte betreute er von 1999 bis 2017 die ökologische Fortentwicklung des Unternehmens. Seit 2017 berät der Experte Unternehmen bei allen Fragen der Nachhaltigen Medienproduktion.
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