Klimaschutz durch Humusaufbau
Von Mutter Erde zur Muttererde

Die CO2-Kompensation von Print durch Humusaufbau, angeboten von der Druckerei Janetschek GmbH, ist weltweit einmalig: Es dient der natürlichen Landbewirtschaftung. Die umweltgerechte Druckerei aus Österreich fördert das Projekt proaktiv und kompensiert damit nicht vermeidbare CO2-Emissionen bei der Drucksachenherstellung.

Humusaufbau-Projekt
Der Leiter des Ökokompetenz-Teams bei der Druckerei Janetschek GmbH, Manfred Ergott, bei der Besichtigung von Ackerflächen, die nach den Vorgaben des Humusaufbau-Projektes bewirtschaftet werden. Bildquelle: Janetschek GmbH

Die Globalisierung ist Realität. Die Welt ist vernetzt: klimatisch, digital, wirtschaftlich und vor allem durch uns Menschen.

Mehr globale Kooperation,
weniger umweltschädliche Globalisierung

In diversen landwirtschaftlichen und so gut wie allen nicht landwirtschaftlichen Produkten steckt ein bisschen Globalisierung. Ob in der Druckfarbe des Joghurtbechers, unter der Haube eines Neufahrzeugs, als seltene Erden in unseren Smartphones, als Bestandteil eines kosmetischen Produktes oder im Faden einer Jeans. Jeder von uns hat täglich mehrfachen Kontakt mit der Globalisierung. Region und selbst kleine dörfliche Gemeinschaften hier bei uns interagieren auch unmittelbar mit Ideen und Agenden großer Staatengemeinschaft und umgekehrt.

Eine Welt – ein gemeinsames Schicksal.

Solch ein regionales und zugleich globales Zusammenspiel ist das so bezeichnete Humusaufbau-Projekt der Ökoregion Kaindorf, im Osten der Steiermark gelegen, unweit der burgenländischen Grenze. Das Projekt ist zwar ein regionales Umweltprojekt, zugleich aber Teil der Agenda 21 (United Nations, UN), ein Aktionsprogramm der Vereinten Nationen.

Ökoregion Kaindorf, UN-Agenda 21

Die Agenda 21 ist ein Aktionsprogramm zur nachhaltigen Entwicklung, auch mit besonderem Fokus auf regionale Besonderheiten. Bildquelle: GPG

Die Initiatoren der Ökoregion Kaindorf e.V. sind einerseits tief mit ihrer Heimat verbunden und verstehen sich daneben als Teil einer starken, internationalen Staatengemeinschaft, mit dem gemeinsamen Ziel, überall auf der Welt lokale Regionen und traditionelle Methoden, zum Beispiel in der Landwirtschaft, zu fördern. Die Details:

Von der UN über die Agenda 21 zur Ökoregion Kaindorf

Die Ökoregion Kaindorf e.V. ist eine österreichische Non-Profit-Organisation, mit dem Ziel, den CO2 (Kohlendioxid)-Ausstoß zu reduzieren, bzw. dieses klimaschädliche Treibhausgas zu binden. Es sollen alternative Energien gefördert und zur Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung beigetragen werden. Die Region umfasst drei Gemeinden. Sie ist ein Prototyp für vergleichbare Initiativen in Österreich, Europa und auch weltweit, gemäß der Agenda 21: ein globales Konzept u. a. zur Stärkung einer nachhaltigen und ressourcensparenden Regionalisierung – in kommunaler Umsetzung auch als Lokale Agenda 21 bezeichnet.

Mit dem sogenannten Humusaufbau-Projekt agiert die Ökoregion Kaindorf so bodenständig und konservativ regional, wie viele Regionen Österreichs schon seit vielen Jahren nicht mehr. Die Idee ist, eine regionale, nachhaltige Wertschöpfung zu fördert. Das Geld bleibt vor Ort, in diesem Fall bei den heimischen Landwirten. Regionen werden unabhängiger von globalen Produkten, wie etwa synthetische oder chemische Düngemittel.

Dabei kommt es nicht darauf an was, sondern wie es angebaut wird.

Umweltgerechte Unternehmen wie die Druckerei Janetschek GmbH aus Heidenreichstein, beteiligen sich gemeinsam mit ihren Kunden an diesem Programm – durch Zahlungen an solche Landwirte, die ihre Böden nachweislich biologisch beackern und zum Aufbau des Humusgehaltes beitragen.

Warum ist das so wichtig und wie funktioniert das?

Boden gut, alles gut?
Wie unsere Böden leiden

Uns wurde bewusst, dass wir was tun müssen.“,  sagt Gerald Dunst, Initiator der Ökoregion Kaindorf.

Gerad Dunst, Ökoregion Kaindorf

Gerald Dunst, Initiator der Ökoregion Kaindorf, die u. a. das Humusaufbau-Projekt für Landwirte ins Leben gerufen hat, an dem sich mittlerweile mehr als 300 Landwirte beteiligen. Bildquelle: Ökoregion Kaindorf e.V.

Für Gerald Dunst war der Bericht vom IPCC (Weltklimarat) von 2007 der Moment für den Startschuss und die Gründung der Ökoregion Kaindorf. Seine Erklärung bringt es auf den Punkt:

„Wir bauen Humus auf. Humus besteht aus Kohlenstoff. Dann wird’s in der Luft weniger und im Boden mehr. Der Boden wird fruchtbarer und natürlicher. Ganz einfach … und nützlich zugleich.“

Gesunde Ackerflächen enthalten Humus, der wie Wälder klimaschädliches CO2 speichert. Humus bindet nicht nur Kohlenstoff und kommt damit dem Klima zugute, sondern verbessert ganz wesentlich die Biodiversität und die Bodenqualität insgesamt, die aktuell europaweit dramatisch schlecht ist.

Hohe Nitratbelastung durch überdüngte Felder belasten unser aller Trinkwasser und gefährden unsere Gesundheit

Der Humusgehalt ist von ursprünglich fünf bis sechs Prozent auf teils deutlich weniger als drei Prozent gesunken. Statt CO2 zu binden, emittieren die Äcker Europas derzeit große Mengen des problematischen Treibhausgases und sind insgesamt in einem schlechten Zustand. Die Landwirtschaft hat humuszehrend gewirtschaftet. Tonnennschwere Maschinen verdichten die Böden, moderne Pflüge und der Einsatz von chemischem Dünger und Pestiziden sowie der Anbau von Monokulturen zerstören die Biodiversität. Die industrielle Landwirtschaft hat den heimischen Böden schwer zugesetzt.

Langfristig wurden die Böden einseitig überdüngt, während andere Stoffe wie Spurenelemente immer stärker entzogen wurden. Das natürliche Nährstoff-Gleichgewicht im Boden wurde empfindlich gestört. Auch ist die Lagerfähigkeit von stark stickstoffgedüngtem Obst und Gemüse schlechter als die von ökologisch erzeugtem.

In einer aktuellen Studie warnt u. a. das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), dass das Grundwasser europaweit teils viel zu hohe Belastungen mit Nitrat aufweist. Nitrat gelangt durch eine industrielle Bodennutzung und die damit verbundenen Stickstoffüberschüsse aus Wirtschafts- und Mineraldünger ins Grundwasser. Laut Messungen im Einzugsgebiet vieler landwirtschaftlicher Nutzflächen, überschreiten ca. 28 Prozent der Flächen den Schwellenwert und belasten somit das Trinkwasser, Tendenz steigend. Starke Stickstoffdüngung machen die Pflanzen anfälliger für Schädlingsbefall.

Insgesamt werden die vielfältigen Synergiewirkungen von Mikroorganismen und Bodenlebewesen gestört, die in einem gesunden, natürlichen Boden vorhandenen sind.

Gefahren der industriellen Landwirtschaft

Synthetischer Dünger, die sog. Gülle-Schwemme (Überdüngung und teils extreme Nitratbelastungen durch überschüssige Gülle), Pestizide, Monokulturen sowie immer schwerere Landmaschinen, die die Böden stark verdichten, sind charakteristisch für die industrielle Landwirtschaft, die den Böden schwer zu schaffen macht. Bild von Wolfgang Ehrecke auf Pixabay.

Pestizide belasten natürliche Organismen und Lebensmittel

Obendrein werden bei der industriellen Landwirtschaft unerwünscht Kräuter (Unkraut) durch großflächiges Ausbringen von Pestiziden vernichtet, z. B. durch Glyphosat (Markenname Roundup®)  – der weltweit am meisten genutzte Unkrautvernichter. Die Produktion ist zwischen 1994 und 2014 um mehr als das 14-fache gestiegen, von rund 50.000 auf 825.000 Tonnen. Damit die Nutzpflanzen die „Chemiedusche“ unbeschadet überstehen, wird zum Beispiel in das Erbgut von gentechnisch veränderten Maispflanzen ein Gen eingefügt, das sie wiederum gegen dieses Unkrautvernichtungsmittel widerstandsfähig macht.

Sowohl Pestizide als auch gentechnisch veränderte Früchte sind seit Jahren kontrovers diskutierte Methoden der industriellen Landwirtschaft. Zumal teils auch in frischen Obst- und Gemüsesorten Grenzwerte für Pestizide um das Hundert- oder Tausendfache überschritten werden. Eine flächendeckende Kontrolle ist unmöglich. In Einzelfällen kann die Konzentration durchaus stark gesundheitsschädlich sein.

Mikroorganismen sind wertvolle Zersetzer und Humusbildner. Pestizide sind auch für Insekten und andere Kleinstorganismen ein großes Problem: Der herbizide Wirkstoff Pendimethalin bedroht u. a. Asseln und Springschwänze, die als Zersetzer und Humusbildner unverzichtbare Arbeit in gesunden Böden leisten. Laut BUND und GLOBAL 2000, die österreichische Partnerorganisation des BUND, beeinträchtigen glyphosathaltige Pflanzenschutzmittel auch die Aktivität und Fortpflanzung von Regenwürmern gravierend. Dies geht aus einer Studie eines Forscherteams der Universität für Bodenkultur (BOKU) hervor.

Bodendichte erstickt die Organismen im Boden

In der industriellen Landwirtschaft werden die Böden durch schwere Landmaschinen häufig derart stark verdichtet, dass die darin nach der chemischen Behandlung noch (über)lebenden Organismen quasi ersticken. Zudem können derart verdichtete Bodenschichten kaum mehr Wasser speichern. Bei schweren Regenfällen führt das vermehrt zu Überschwemmungen – das Wasser fließt in großen Mengen über den Boden hinweg. Stattdessen müssen Landwirte in Österreich, Deutschland und der EU ihre Felder immer häufiger schon im Frühjahr künstlich beregnen und dafür wertvolle Grundwasserreserven anzapfen, damit die Pflanzen nicht vertrocknen. Der Klimawandel, insbesondere die zunehmenden schweren Dürren belasten die hiesige Landwirtschaft seit Jahren schwer. Der Dürremonitor des HEMHOLTZ Zentrums für Umweltforschung zeigt speziell für Deutschland regelmäßig außergewöhnliche Dürren des Gesamtbodens an – in manchen Jahren schon vor Beginn der heißen Sommermonate.

Sinn und Zweck
des Humusaufbau-Projektes

Humus sichert eine Vielzahl von biologischen und ökologischen Bodenfunktionen und trägt maßgeblich zur Ausbildung der Bodenstruktur bei. Außerdem schafft Humus Lebensräume für wertvolle Bodenorganismen und nimmt als Speichermedium für Kohlenstoff (C) eine zentrale Funktion im Kohlenstoff-Kreislauf ein.

Humus ist ein wertvolles Speicher- und Puffermedium für Wasser, Nähr- und Schadstoffe

und steuert wesentlich das Nähr- und Schadstoff-Rückhaltevermögen der Böden.

Gesunde Böden, Humusaufbau-Projekt Druckerei Janetschek

Regenwürmer können Ihre wichtigen Funktionen, etwa die Durchlüftung der Böden und die Umwälzung der Bodenschichten, nur in gesunden Ackerböden verrichten. Dann versorgen sie den Anbauboden zudem mit wertvollem Dünger. Bildquelle: Janetschek GmbH.

Den Effekt, den große, börsennotierte Konzerne versprechen, übernehmen Regenwürmer generell völlig bedingungslos. Bauern können auf bis zu 600 dieser fleißigen Mitarbeiter auf einem gesunden Kubikmeter Boden zurückgreifen, die hoch motiviert einen ausgezeichneten Job machen: Regenwürmer durchlüften die Böden, wälzen die Bodenschichten um und versorgen die Äcker zudem mit Dünger. Da Regenwürmer etwa die Hälfte des eigenen Körpergewichts an Nahrung aufnehmen und folglich auch umsetzen können, entsteht eine zumeist ausreichende Menge organischer Dünger, der zu Recht die Bezeichnung 100% Bio verdient und die Landwirte nichts kostet. Anders als große Chemiekonzerne,

arbeiten Regenwürmer in gesunden Böden ohne Rendite und verlangen keinen Profit.

Das vorausgeschickt, lässt die Dringlichkeit erkennen, sich hier aktiv zu engagieren. Es wird deutlich, wie elementar wichtig es ist, die Böden auf natürliche Weise zu bewirtschaften.

Ökoregion Kaindorf: So bauen Landwirte Humus auf

Das Projekt ist genial einfach und zugleich wirtschaftlich vernünftig. Ackerflächen erreichen wieder ihre ursprüngliche Vitalität. „Durch eine geänderte Bewirtschaftung kann im Ackerboden Humus recht schnell wieder aufgebaut werden“, erklärt Initiator Gerald Durst. Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • Starke Nachfrage nach biologisch angebautem Obst- und Gemüsesorten,
  • stabile Abnehmerpreise,
  • gesunde, natürliche Früchte sowie zumeist sehr gute Erträge,
  • Kompensation von klimaschädlichem Treibhausgas, CO2,
  • geringere finanziellen Risiken durch zusätzliche Bewässerung oder Dürreschäden,
  • humusreicher Boden speichert Wasser. Landwirte müssen seltener bewässern,
  • Erhaltung der Biodiversität, damit Werterhaltung heimischer Böden,
  • weniger Kosten und Abhängigkeit durch deutliche Reduzierung von chemischem Dünger, etc.
Gesunde, natürlich Böden

Gesunde, natürliche Böden reichern nicht nur Humus an, der das klimaschädliche CO2 bindet – sie sind außerdem ertragreich, brauchen signifikant weniger Dünger, speichern Wasser und bringen gesunde, haltbare Früchte hervor. Bild von Catkin auf Pixabay

Management und Schulung der Landwirte beim Humusaufbau

„Die Landwirte werden auf dem Weg dahin fachlich informiert und geschult“, so Gerald Dunst. Landwirte könnten den Humusgehalt durch Kompostgabe, unterschiedliche Fruchtfolgen bzw. Mischfruchtsysteme, Gründüngung, Dauer- bzw. Winterbegrünung, aber auch durch Zugabe von Pflanzenkohle und unter weitmöglichem Verzicht von Chemie dauerhaft erhöhen.

Erfolgskontrolle auf den Äckern

„Bei Projektstart werden von einem zertifizierten unabhängigem Sachverständigen Bodenproben entnommen und durch ein ebenfalls zertifiziertes Labor analysiert. Nach einem festgelegten Zeitrahmen wird vom selben Sachverständigen eine weitere Probe entnommen, der zusätzlich aufgebaute Humus ermittelt und auf CO2-Mengen umgerechnet.“

Durch eine Anreicherung des Humusgehaltes von drei Prozent auf nur 25 Zentimeter Bodentiefe, können bis zu 125 Tonnen CO2 pro Hektar gebunden werden.

Geld der Wirtschaft für die Landwirtschaft

Die Landwirte erhalten für nachweislich im Boden gebundenes CO2 bis zu 30,00 Euro Erfolgshonorar pro Tonne. Das deckt den Mehraufwand und sichert ein gutes Zusatzeinkommen, ganz abgesehen von den weiteren wirtschaftlichen Vorteilen. Nach der Auszahlung der Zertifikatgelder muss der Landwirt garantieren, dass der erhöhte Humusgehalt zumindest fünf Jahre stabil bleibt. Gerald Dunst: „Dies wird anhand der dritten Kontrolluntersuchung wiederum überprüft.“

Insgesamt wurde ein Preis von 45,00 Euro pro kompensierter Tonne CO2 festgesetzt. 15,00 Euro fließen in die wissenschaftliche Begleitung und die Administration durch die Organisation der Ökoregion Kaindorf e. V.

Win-Win-Klimaschutz

Die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Landwirtschaft wurde hier zu einer echten Erfolgsstory. Während die Landwirte aktiv zur Speicherung von Kohlendioxid beitragen, können Unternehmen, die ihrerseits unvermeidlich verursachten CO2-Emissionen durch Zahlung in das Humusaufbau-Projekt neutralisieren. Ebenso, wie in der Landwirtschaft die Kompensation von CO2 gemessen wird, wird auf der anderen Seite die Emission bei den beteiligten Wirtschaftsunternehmen analysiert. Damit schließt sich der Kreis.

Klimakompensation Janetschek GmbH

Win-Win-Win-Situation: a) für den Klimaschutz, b) für die regionalen Landwirte und c) für die österreichische Wirtschaft. Bildquelle: Janetschek GmbH.

CO2-Emissionen entstehen bei quasi allen unternehmerischen Tätigkeiten, ob bei einer Bäckerei, in einem Taxiunternehmen, durch Geschäftsreisen und auch bei der Produktion von Drucksachen, egal, wie nachhaltig und umweltschonend produziert wird. Bei der Druckerei Janetschek GmbH gilt in Bezug auf die CO2-Emission generell das Prinzip:

Vermeiden – Reduzieren – Kompensieren.

Dieses Prinzip unterscheidet nachhaltige Druckereien grundsätzlich vom Greenwashing-Segment. Bei Janetschek sind sämtliche Unternehmensbereiche und die Produktion umweltfreundlich ausgerichtet. Die nachhaltige Medienproduktion manifestiert sich bei Janetschek durch eine Reihe von Maßnahmen:

Es werden umweltfreundliche Papiersorten bedruckt, zum Beispiel Recyclingpapiere mit dem Blauen Engel, die aus 100 Prozent Altpapier bestehen. Energie bezieht das Unternehmen zu einem großen Teil über eine eigene Photovoltaik-Anlage, neben dem Zukauf über zertifizierte Anbieter von Ökostrom. Das Unternehmen ist selbst hochwertig zertifiziert und veröffentlicht regelmäßig öffentlich zugängliche Umweltberichte. Seit 2008 arbeitet ein Ökokompetenz-Team an der stetigen Verbesserung der bereits sehr guten Ökobilanz. Das Team setzt sich aus Mitarbeitern verschiedener Abteilungen zusammen, die regelmäßig den Status verifizieren und weitere Potenziale in der Nachhaltigen Medienproduktion ermitteln, z. B. aufgrund neuster Materialien oder Technologien. Das Motto war und ist:

Aufbrechen, losgehen – dann jeden Schritt in die richtige Richtung.

Wie wird eine CO2-Bilanz erstellt

CO2-Emissionen, die sich trotz dieser Bemühungen nicht vermeiden lassen, gleicht Janetschek durch Zahlungen in das Humusprojekt aus – gemeinsam mit der umweltgerechten Kundschaft. Manfred Ergott, der das Marketing und das Ökokompetenz-Teams bei Janetschek leitet:

„Unsere Emissions-Bilanzen werden mit dem Klimarechner von ClimatePartner erstellt. Diese Organisation gilt als Erfinder des Prozesses für klimaneutrales Drucken und hat an der Erstellung der ISO 16759 zur CO2-Bilanzierung von Druckprodukten mitgewirkt. Transparenz gewährleistet ClimatePartner dabei durch ein eindeutiges Kennzeichnungssystem in Verbindung mit einer TÜV-Austria-zertifizierten IT-Lösung.

Der Aufpreis für die Kundschaft beträgt etwa 1,5 Prozent – für 2.000 Broschüren etwa 30,00 bis 50,00 Euro, je nach Beschaffenheit.

Erfolge feiern: Das ERDEDANKfest

Alle zwei Jahre feiert das Unternehmen gemeinsam mit seinen umweltorientierten Kunden das so bezeichnete ERDEDANKfest, in Anlehnung an die Verbesserung der Muttererde auf den Feldern. Dort demonstriert der Druckdienstleister, wie die Zahlungen die Landwirte konkret unterstützt haben. Nach dem Erfolg der ERDEDANKfestes 2016, wurde im Oktober 2018 in der Lokation „Gabarage“ gefeiert, einem sozialen Unternehmen, das aus Abfällen und Resten neue Produkte designed und Arbeitslosen einen Job gibt. Für Janetschek gehören wirtschaftliche, ökologische und soziale Verantwortung untrennbar zusammen.

Fräulein Brehms Tierlieben. Regenwürmer

Fräulein Brehms Tierwelt: Die Schauspielerin Barbara Geiger zeigt in ihrem Theaterstück „König der Tiere“ die Kraft und Vitalität von Regenwürmern und erklärt ihre elementare Rolle in gesunden Böden. Bildquelle: Janetschek GmbH.

Der Regenwurm, König der Tiere

Das Event kombiniert stets die Feier mit einer jeweiligen Diskussions- und Informationsreihe sowie mit einer Preisverleihung.

2018 hat die Schauspielerin Barbara Geiger mit ihrem Theaterstück „König der Tiere“ unterhalten, in dem sie den großen Nutzen des Regenwurms charmant und mit Witz zusammengefasst hat.

„Was würden wir ohne Humus in unseren Böden
und ohne den Regenwurm machen? Steine essen!“,

brachte sie es auf den Punkt.

Goldener Regenwurm Trophäe

Kunden der Druckerei Janetschek, die sich besonders intensiv an dem Humusaufbau-Projekt beteiligt haben, werden mit der Trophäe „Goldener Regenwurm“ geehrt. Bildquelle: Druckerei Janetschek GmbH.

Treffender hätte das Unterhaltungsprogramm kaum sein können, denn den Kunden von Janetschek, die am stärksten zum Humusaufbau durch Kompensation ihrer Druckaufträge beigetragen haben, wurde die Trophäe „Der goldene Regenwurm“, verliehen.

CO2-Kompensation: Feierlichkeit Humusprojekt

Gruppenbild: Preisträger des „Goldener Regenwurm“ 2016 im Rahmen des von der Druckerei Janetschek GmbH organisierten ERDEDANKfest. Bildquelle: Janetschek GmbH.

Unter den Preisträgern waren u. a. der erfolgreiche österreichische Biotee- und Gewürzhersteller Sonnentor, das österreichisches Hilfswerk der katholischen Jugend Dreikönigsaktion oder die Umweltschutzorganisation Global 2000, die zu den führenden Organisationen der österreichischen Umweltbewegung zählt.

Der Schulterschluss von Landwirtschaft und Wirtschaft ist das Bahnbrechende an diesem Projekt,“ begeistert sich Manfred Ergott, der das Projekt für Janetschek ins Rollen brachte. Er blickt mit Stolz auf seine nachhaltige Kundschaft. Das Humusaufbau-Projekt sei weltweit einmalig und dürfte als Erfolgsrezept auch in anderen Regionen in Europa und der Welt Schule machen.

Preisträger CO2-Humusprojekt

Gruppenbild: Preisträger des „Goldener Regenwurm“ 2018 im Rahmen des von der Druckerei Janetschek GmbH organisierten ERDEDANKfest. Bildquelle: Janetschek GmbH.

Das Projekt wächst so gut wie die Früchte auf den Äckern

Seitdem das Humusaufbau-Projekt 2013 begann, sind laufend enorme Verbesserungen erreicht worden. Zu Beginn des Projektes wurden gerade einmal drei Hektar Ackerboden entsprechend bearbeitet – im Januar 2020 waren es bereits 3.600 Hektar, auf denen pro Jahr unter Beteiligung von 300 Landwirten mindestens 0,2 Millimeter Humus aufgebaut werden. Bisher wurden 380.000 Euro an die Landwirte ausbezahlt. Zwischen Sommer 2014 und Ende 2019 konnten alleine Janetschek und seine umweltbewussten Kunden circa 1.200 Tonnen CO2 ausgleichen und die nachhaltig engagierten Landwirte mit rund 36.000 Euro unterstützen – und das Projekt wächst kontinuierlich weiter.

Für viele Kunden entspricht die Beteiligung der grundsätzlichen Philosophie, die dann auch über Labels auf den eigenen Drucksachen zum Ausdruck kommt, etwa mit dem Hinweis:

„Die bei dieser Drucksache unvermeidbare CO2-Emissionen wurden durch Unterstützung des Humusaufbau-Projektes der Ökoregion Kaindorf kompensiert,“ nebst entsprechendem Label. Gutes tun und darüber sprechen. Das eigene gute Image pflegen und erreichen, dass es andere gleichtun.

Und der Klimawandel?

Der tiefere Sinn solcher Projekte besteht nicht allein bei der Verbesserungen der Böden, sondern insbesondere beim dem hohen Grad der Kompensation von klimaschädlichem CO2. Die Diskussion, welchen Anteil die Menschheit an der dramatischen Erderwärmung hat, ist müßig. Aufgrund immer wieder aufkommender Fake-News zum Klimawandel nur so viel:

Die gesamte Geschichte des Weltklimas der vergangenen rund eine Million Jahre ist in den grönländischen Eisschichten eingebettet. Jedes Jahr fällt dort Schnee und wird zu Eis. Wissenschaftler bohren Löcher durch die Eisschichten, in denen winzige Luftblasen eingeschlossen sind. Die Chemie der Eisschichten zeigt die jeweilige Temperatur der Vergangenheit. Anhand der Luftblasen kann der CO2-Gehalt bestimmt werden. An den Bohrkernen lassen sich also, ähnliche wie bei Jahresringe von Bäumen, exakte Klimadaten ablesen.

Klimawandel ist nicht neu, aber in diesem Tempo

So konnte nachgewiesen werden, dass Temperatur und CO2-Gehalt zusammenhängen – sie steigen und fallen gemeinsam. Seit einer Million Jahre war der CO2-Gehalt der Atmosphäre nie höher als 280 ppm (Parts per Million). Bis wir Menschen damit anfingen, der Atmosphäre CO2 hinzuzufügen. Heute liegt der Anteil bei 380 ppm und geht rasend schnell in Richtung 500 ppm.

Es gab ständig Klimaveränderungen. Doch mittlerweile vollziehen sie sich 100 bis 1.000 Mal schneller als sie jemals zuvor aufgetreten sind.

Zudem sind auch fossile Brennstoffe endlich und fördern immer noch totalitäre Regime. Und da schließt sich der Kreis, denn Bauern, die am Humusaufbau-Projekt beteiligt sind, speichern durch ihre Bewirtschaftung nicht nur CO2, sondern verbrauchen deutlich weniger synthetisches Düngemittel, bei dessen Herstellung von einem Kilo etwa ein Liter Öl verbraucht wird.

Das Motto aller Beteiligten ist herrlich simpel und wirkt. Das zeigen die Erfolge des Humusaufbau-Projektes:

Nur, wer etwas tut, kann was verändern.

Weiterführende Informationen:

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Jürgen Zietlow

Jürgen Zietlow

Umweltjournalist, Spezialist für nachhaltige Kommunikation. Lobbyist für die Nachhaltige Transformation

Autor, Fachjournalist, Blogger, Umwelt-Lobbyist | 2005 bis 2017 Chefredakteur des Fachmagazins MEDIEN | seit 2010 Unternehmensberater für nachhaltige Kommunikation, Social Monitoring und Social Media | Entwickler der LineCore-Methode® (Recherche- und Redaktionssystem).

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Klimapositivität
​Klimaneutral war gestern, denn der Zeitpunkt an dem sich der Klimawandel verselbständigt, wird schon bald erreicht sein. Die Erderwärmung wird erst dann wieder zum Stillstand kommen, wenn es gelingt, das Gleichgewicht zwischen Ausstoß und Senkung von Treibhausgasen nicht nur zu neutralisieren, sondern ins Positive zu wandeln. Klimapositivität ist daher das Gebot der Stunde,

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