Druckveredelung auf der PDC
Value of Value Added Printing

Drucken mit Mehrwert: Der Trend von Mehrwertlösungen manifestiert sich in der gesamten grafischen Industrie: in Form von innovativen Strategien, durch technische Innovationen und durch ein authentisches Verständnis für professionelle Nachhaltigkeit. Im Rahmen der PRINT & DIGITAL CONVENTION (PDC) zeigt u. a. die Brancheninitiative Creatura raffinierte Lösungen und neueste Methoden.

Zwei Experten, ein Thema: Links im Bild: Frank Denninghoff, Geschäftsführer GRÄFE Druckveredelung GmbH, rechts im Bild: Holger Vogt, Geschäftsführer Vogt Spezialdruck GmbH. Beide Experten sind auf den Messestand der Brancheninitiative Creatura im Rahmen der PRINT & DIGITAL CONVENTION am 21./22. Oktober anzutreffen. Bildquelle: beide genannten Unternehmen.
Zwei Experten, ein Thema: Links im Bild: Frank Denninghoff, Geschäftsführer GRÄFE Druckveredelung GmbH, rechts im Bild: Holger Vogt, Geschäftsführer Vogt Spezialdruck GmbH. Beide Experten sind auf den Messestand der Brancheninitiative Creatura im Rahmen der PRINT & DIGITAL CONVENTION am 21./22. Oktober anzutreffen. Bildquelle: beide genannten Unternehmen.

Verschiedene Fachbeiträge unserer Redaktion über die PRINT & DIGITAL CONVENTION (PDC) verdeutlichen, wie unmittelbar die unterschiedlichen Gewerke und Disziplinen der grafischen Industrie ineinandergreifen. Eine Tortur für Redakteur:innen, die dieses Universum beschreiben w(s)ollen, denn kein Fachbeitrag über diese Kongressmesse kann je vollständig und in sich geschlossen sein. Jeder Fachbeitrag lässt sich durch diverse thematische Überschneidungen zu immer neuen, kompatiblen Themenbereichen verkabeln bzw. fokussieren.

Genauso geht es sicherlich auch vielen Unternehmer:innen, die inmitten dieser Dynamik Veränderungsprozesse regelmäßig sondieren, laufend die eigene Dienstleistung kalibrieren und so fortlaufend Veränderungsprozesse managen.

Zutaten sind wichtig. Rezepte wichtiger!

Viele Events, Summits, Symposien, Come-Togethers, Circles, Think Tanks etc. sind zunehmend hochgradig fokussiert. Es ist jedoch nicht immer sinnvoll, spezielle thematische Fragmente von ihren Kontexten zu isolieren, auch nicht für Redaktionen.

So wenig, wie bei einem Kochrezept, das höchst speziell, aber nur über eine Zutat, z. B. ein Gemüse, informiert:

Über die richtige Menge, die Sortenvielfalt, den Zeitpunkt der Zugabe, die spezielle Wirkung und so weiter. Doch ohne die Preisgabe der weiteren Zutaten oder Informationen darüber, welches Kochgeschirr zu verwenden oder wie lange das Gericht bei welcher Temperatur zu kochen ist, sind solche Informationen zwar nützlich, aber kaum brauchbar.

Zwar wüssten wir alles über das spezielle Gemüse, aber ein Gericht ließe sich damit nicht zubereiten.

Das ist erwähnenswert, denn die Kongressmesse PDC ragt mit ihrem Konzept aus dem Umfeld ähnlicher Veranstaltungen heraus. Die Organisatoren zielen auf die Realwirtschaft und spiegeln mit ihrem Programm unser tatsächliches Tun und Handeln wider. Die PDC ist dahingehend in einer stabilen Umlaufbahn: Im Ergebnis verbinden die Messe und das begleitende Workshop-Programm acht Themenwelten. Das bringt Ideen für ganzheitliche Lösungen mit sich.

Damit gelingt der Kongressmesse, was uns Autor:innen verwehrt bleiben muss, jedenfalls, wenn wir nicht gleich ein Fachbuch verfassen: das große Ganze der grafischen Industrie plausibel und ausgewogen abzubilden.

Zusammenfassung: Kongressthemen auf der PRINT & DIGITAL CONVENTION

Entstanden ist eine Serie von Fachbeiträgen, die auf verschiedene Themen fokussiert. Ein solches zentrales Thema in der grafischen Industrie, ergo auch für die PDC, ist Papier: Substrate in den verschiedensten Ausprägungen. Klar: ohne Bedruckstoffe keine grafische Industrie! Die Papierindustrie ist mit Vorträgen und Messeständen auf der PDC sehr präsent vertreten.

Kongress auf der Print & Digital Convention

Der Kongress bietet 4 Themenbereiche: (1) Value Added Printing, (2) Dialogmarketing, Technologie und Know how, (3) Programmatic Printing sowie (4) Nachhaltige Medienproduktion. Bildquelle: f:mp.

Der Kongress bildet vier zentrale Themen (Slots) der grafischen Industrie ab:

Über allem schwebt mittlerweile das Metathema Nachhaltigkeit (SLOT 4). Im Rahmen der PDC sind dem Thema „Nachhaltige Medienproduktion“ 12 Fachvorträge gewidmet, jeweils 6 Vorträge an beiden Veranstaltungstagen – nebst Ausstellern wie z. B. die Brancheninitiative UmDEX, nebst KSB (Kampagne Subventionspaket Blauer Engel) und vielen relevanten Fachvorträgen.

Das Thema Programmatic Printing (SLOT 3) wiederum zielt selbst konkret auf die Nachhaltigkeit beim gedruckten Marketing ab. Druckprodukte für Marketing und Werbung sind ein sehr großer Umsatzposten in der Druckindustrie und können dadurch Ressourcen belasten. Wer auf Programmatic Printing setzt, geht einen anderen Weg: Weniger Auflage, die stattdessen optimal personalisiert, individualisiert und veredelt wird, hat einen signifikanten Einfluss auf den CO2-Fußabdruck von Print. Denn mehr Wirkung bedeutet fast immer auch mehr Nachhaltigkeit – abgesehen von gewichtigen betriebswirtschaftlichen Assets.

Alle Themen weisen eine gehörige Portion Marketing-DNA auf, Stichwort: Performance. Denn am Ende von welchen Prozessen auch immer, ist doch die zentrale Funktion der grafischen Industrie immer dieselbe: Aufmerksamkeit zu erwecken, ganz egal, ob für Fachinformationen, Geschichten, Werbebotschaften oder als Verpackung am Point of Sale. Um die Wirtschaftlichkeit im Marketing generell, um Strategien, Software und entsprechendes Know-how geht es im Kongress-Themenfeld Dialogmarketing/Technologie (SLOT 2) – auch hier sind an zwei Tagen je 6 Vorträge geplant.

Apropos Value Added Printing (VAP):

Entsprechend seiner Bedeutung ist das Thema Value Added Printing (SLOT 1) ebenfalls mit 12 Fachvorträgen, wiederum je 6 an beiden Veranstaltungstagen, gebührend auf dem Kongress  vertreten. Die abwechslungsreiche Mischung aus Fachvorträgen und Ausstellern bildet einen guten Querschnitt durch dieses interdisziplinäre Segment. 

Lenticular-Wechselbilder sind typische VAP-Produkte. Schon in diesem Segment ist die Vielfalt grenzenlos: Die Abbildung zeigt diese Technologie als große City-Light- sowie als Verpackungs- und Lenticular-Magazincover, hergestellt bei der Vogt Spezialdruck GmbH. Bildquelle: Vogt Spezialdruck GmbH.

Jeder Besucher wird sich sein persönliches Kongress-Menü aus den genannten Themen-Slots zusammenstellen. Praktisch, dass die meisten Referenten auch auf der Messe verfügbar sind – mit Garantie, spezielle Themen in persönlichen Gesprächen zu vertiefen.

Value Added Printing (SLOT 1, Tag 1)

Wir haben uns beim Thema VAP einige Termine in den Kalender geschrieben. Welche Termine in anderen Kalendern stehen, bleibt eine Frage der persönlichen Präferenzen. Aus unserer Sicht ein Highlight: der Vortrag von Frank Denninghoff, Geschäftsführer der GRÄFE Druckveredelung GmbH, am 20. Oktober von 10:45 Uhr bis 11:15 Uhr.

Der Experte spricht über das konzeptionelle Rückwärtsdenken bei der Druckveredelung.

Nicht die Veredelungstechnik bestimme den Erfolg, sondern die Definition der zu erzielenden Wirkung bestimme den Einsatz der Veredelung und die damit verbundenen Inszenierung der Kommunikationsbotschaft, sagt Frank Denninghoff. Wir sind gespannt.

Zu unseren Favoriten zählen auch die Vorträge aus der Digitaldrucksparte, etwa am 20. Oktober von 13:45 Uhr bis 14:15 Uhr, vorgetragen von Thorsten Kinnen, Business Development Manager Commercial Printing bei Konica Minolta. Der Experte sagt:

„Viele nutzen ihr Equipment und/oder ihre Kundenbeziehung nur mit angezogener Handbremse.“

In unserem Kalender stehen auch Vorträge, die in besonderer Weise auf Anwendungen aus der Praxis eingehen: Zum Beispiel ein gemeinsamer Vortrag von Jörg Hunsche, HP und Philipp Keil, Kneipp GmbH am 20. Oktober um 15:00 Uhr, in dem es um die Ziele und die Umsetzung einer realen Produktauflage geht,

die vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeit und des individuellen Produktdesigns große Aufmerksamkeit erzielte.

Im Anschluss, um 16:15 Uhr beschreibt Caroline Zöller, Geschäftsführerin bei der Kommunikationsagentur Forteam, das Projekt „12 // 12“:

Ein Merkspiel, das als Designobjekt, Materialmuster, Technologiekatalog sowie als Akquisitions- und Marketing-Werkzeug konzipiert wurde.

12/12, Agentur Forteam

Merkspiel, bestehend aus 36 quadratischen Kartenpaaren. Konzipiert von der Kommunikationsagentur Forteam. Der Titel “12 // 12” entstand aufgrund der 12 präsentierten bzw. beteiligten Künstler:innen. Bildquelle: Forteam

Value Added Printing (SLOT 1, Tag 2)

Auch am zweiten Tag hat der Themen-Slot „Value Added Printing“ reichlich Praxisbezug zu bieten: Am 21. Oktober um 09:30 Uhr zeigt Finn Peters, Geschäftsführer des Omnibusbetriebs Matthias Peters GmbH & CO. KG, zum Beispiel,

wie sein Busunternehmen durch emotionale Printwerbung im Marketing punktet und welche Mehrwerte hier eine tragende Rolle spielen. 

Anke Daßler, Product Business Development Professional Print und Dr. Timo Raabe, Product Manager Commercial Print bei Canon zeigen um 12:00 Uhr, neben anderen Themen,

wie ein Bioladen bestimmte Technologien im Digitaldruck für die Point-of-Sales-Kommunikation effektiv nutzt.

Um 13:45 Uhr zeigt Robert Auer, Head of Creation der Markenagentur Scholz & Friends, aus seiner täglichen Praxis mit Werbern,

dass die Kommunikation der Zukunft nicht nur digital – und Print dementsprechend ganz und gar nicht tot ist.  

Praktisch geht es auch im Vortrag von Thuy Lan Mai, Head of Project Management der Axel Springer Corporate Solutions GmbH & Co. KG, weiter. Ihr Vortrag um 15:00 Uhr beleuchtet den Erfolg des Magazins Think:Act der Unternehmensberatung Roland Berger, ein Magazin, das seit 2011 bei Springer produziert wird. Die Expertin erklärt,

wie aus dem einst solitären Kundenmagazin mittlerweile ein „integriertes System“ zur Lead-Generierung geworden ist.

Mit diesen 8 Besuchsterminen, von insgesamt 16 Fachvorträgen aus diesem Slot, haben wir unseren Terminkalender gut gefüllt und fokussieren uns daneben auch auf persönliche Gespräche mit den Experten an den Messeständen.  

Höher, schneller, weiter? Oder wirkungsvoller?

Kaum ist die Coronakrise halbwegs im Griff, schon treibt es uns wieder zur Eile. Effizient muss es sein! Schnell muss es gehen! Keine Zeit! Fast-Food, Fast-Fashion, Fast-Print, Same Day, Quick-Info, … to-go, Overnight, 24/7, Just-in-Time, Snackable Content, On-Demand, as soon as possible, 5-Minuten-Terrine, Sofortkredit, Blitzwäsche, Speed-Dating und viele weitere Begriffe prägen unsere Zeit. Effizienz ist nicht grundsätzlich verkehrt,

doch Eile und Hektik sind im Marketing toxisch. 

Ohne Ideen, Konzepte, Strategien und einen guten Plan wird Marketing oft scheitern. Unternehmer:innen, die keine Zeit für Updates und/oder Beratung investieren, werden Trends nicht selten erst bei Marktbegleitern wahrnehmen, wenn diese sie bereits erfolgreich umsetzen:

durch Chancen, die sie selbst hätten nutzen können.

Die Brancheninitiative Creatura ist mit einem großen Messestand vor Ort. Dort zeigen verschiedene Unternehmen ihre Lösungen und Exponate zum Thema VAP: viele Ideen also und gute Chancen für Budget- und Marketingentscheider. Dieser Messestand „F28“ im Foyer der Messe definiert sich als Fundgrube für außergewöhnliche Lösungen aus der Abteilung VAP – exemplarisch dafür, was im VAP-Space technisch möglich und State of the Art ist.

Hier wird eine kleine Messe inmitten der Messe geboten.

Creatura Roadshows

Branchenweit unerreicht sind die Roadshows der Creatura-Brancheninitiative. Die Roadshow “Großes Kino” hieß nicht nur so – die Vorträge wurden in echten Kinos, inklusive Popcorn und Cola, präsentiert, nebst Messe. Bildquelle: GPG GmbH.

Die Brancheninitiative lässt mit charmantem Augenzwinkern wissen, dass kein Grund zur Sorge bestünde – ein gesonderter Eintritt werde nicht erhoben. Nach dem großen Erfolg der preisgekrönten Creatura-Roadshow „THE POWER OF PRINT“ und der Roadshow davor „Großes Kino“ hat die Initiative, ohne Übertreibung, Kult-Status erreicht. Nicht selbsternannt, sondern durch eine Leistung, die auch eine Millionenreichweite in den Medien nicht zu bewirken vermochte:

Wie Creatura die ganze Branche prägte

Begriffe wie Multisensorik, der Haptik-Effekt oder etwa: The Power of Print wurden erst durch diese Brancheninitiative zur selbstverständlichen Assoziation, wenn wir über Print sprechen. Auch die Verbindung zur Hirnforschung (Neuromarketing) wurde nie zuvor derart wissenschaftlich und zugleich verständlich mit der Mediengattung Print verwoben.

Ein wissenschaftlich fundiertes Grundwissen, das durch die Creatura-Initiative heute auf jedem Schreibtisch bei Agenturen, Marketers und bei vielen Entscheidern liegt. Seither wissen wir – und ahnen es nicht nur – wie genau Print so emotional auf seine Rezipienten wirkt und wieso das Medium gerade im Marketing-Rücklauf immer wieder seine eigenen Rekorde schlägt. Neben betriebswirtschaftlichen Analysen, etwa Methoden der Messung wie RoAS (Return on Advertising Spend) oder RoMI (Return on Marketing Invest), verstehen wir jetzt viel besser, was da genau in unseren Gehirnen passiert, wenn wir Print als ganzheitliches Medium “begreifen”.

Creatura Roadshow

Die Creatura-Roadshow “The Power of Print” in Hamburg, einer von 6 Städten in Deutschland: Veranstaltet auf einem exklusiven Event-Schiff, dass in einem der vielen Hamburger Kanäle ankert. Neben den Vorträgen wurde auch hier eine kleine Messe geboten. Bildquelle: GPG GmbH.

Wir streicheln und berühren besonders formatierte Medien und wollen sie anfassen: ein Booster fürs Marketing, nicht wahr?

Obgleich Creatura auf besondere Lösungen und Veredelungen bei Print fokussiert, zahlte und zahlt das Werk des bisherigen Creatura-Teams:

auch auf die Konten fast aller Unternehmen ein, die zur grafischen Industrie zählen. Keine Lobhudelei, weiß doch jeder, der die Roadshows besucht bzw. die Exponate der beteiligten Unternehmen sondiert hat, wovon die Rede ist. 

Janik Prasuhn

Janik Prasuhn, Geschäftsführer, Neohype GmbH & Co. KG. Der Kreative ist neu im Creatura-Team und arbeitet gemeinsam mit den anderen Unternehmen an einem Update der Creatura-Initiative. Bildquelle: Neohype.

Neu im Team ist der Kreative Janik Prasuhn, Geschäftsführer der Neohype GmbH & Co. KG aus Düsseldorf. Die Agentur hat den diesjährigen Creatura-Messestand konzipiert und kümmert sich um den Aufbau vor Ort. Neohype gehört zum Inner Circle für ein Creatura-Update, mittlerweile schon die Creatura 4.0-Version: Print Value Tomorrow. Prasuhn zeigt am 20. Oktober um 09:30 Uhr im Slot 1 (Value Added Printing) Best Practices aus dem Dialogmarketing.

Ich habe da so`n Gefühl!

Mögen die Smartphones noch so flach werden, die Übertragungsraten auf 7G plus X nach oben schnellen und uns dreidimensionale, digitale Hologramme faszinieren: Bei digitalen Medien wird es immer heißen:

„Gucken ja, begreifen nein!“

Rüdiger Maaß hat diese und diverse weitere Brancheninitiativen mit diesem Vorsatz begründet oder mitbegründet. Er ist ein Kommunikationslogistiker par Excellence. Bei den Druck&Medien Awards 2019 hat der f:mp.-Geschäftsführer dafür den Sonderpreis für seine Verdienste um die Verständigung in der Druckbranche gewonnen. Er sei, so die Jury wörtlich: „Ein Aktivposten der Druckbranche“. Betont wurde außerdem sein Engagement um Ausbildung, Nachhaltigkeit und Kommunikation. So komplex die Themen auch sein mögen: Rüdiger Maaß gelingt wie keinem anderen Speaker und Strategen, das Spektrum der Medienproduktion zu komprimieren. Er kommuniziert den Status quo als Konzentrat: kompakt, klar und verständlich und nimmt sich offensichtlich die Zeit für Kürze.

Seine Zuhörer:innen erfahren sowas wie komplexe Simplizität.

Rüdiger Maaß gewinnt Auszeichnung

Rüdiger Maß erhält einen Druck&Medien Award, den er u. a. auch für die besondere kommunikativen Leistungen des Fachverband Medienproduktion e. V. und diverse Brancheninitiativen erhalten hat. Maaß betonte das Teamworks in der Branche insgesamt. “Dieser Award geht damit auch an viele Beteiligte!” Bildquelle: f:mp.

Der Mehrwert? Mehr Wert!

Value Added Printing steht für Drucken mit Mehrwert. Abgesehen von vielen Mehrwerten, die Print generell zu bieten hat, so auch gegenüber digitalen Medien, sind damit spezielle Veredelungen gemeint. Print plus X. Und das „X“ ist für die Werbebranche elementar, die angesichts ernüchternder Marketing-Returns fast aller digitaler Channels gerade Zeter und Mordio schreit. Von allem kennt man den Preis, jedoch von nichts den Wert. Doch nur beides zusammen bildet den Preiswert! Auch im Marketing.

In der Coronakrise haben viele Unternehmen gespart. Wie so häufig bei der Werbung, vermutlich besonders bei speziellen Konzepten und/oder Veredelungen. Hier zu sparen ist so unlogisch, als resümierte ein Autofahrer:

Wir fahren eh schon auf Reserve, jetzt bloß nicht tanken!

Eine schmerzhafte Irrationalität, so offensichtlich ist diese Kurzsichtigkeit. Marketers, die nur kriechen, können zwar nicht stolpern, werden jedoch am Boden liegend auch nicht wahrgenommen. Dennoch gibt es diesen Schnäppchen-Reflex. Viel gespart! Nichts erreicht. Manche Entscheider möchten den betriebswirtschaftlichen Erfolg einer Kampagne allein durch den Kauf günstiger Werbemittel schon erzwingen, bevor die Kampagne überhaupt distribuiert wurde. 

Aufgrund magerer Ernten entsteht peu á peu ein Bewusstsein für gezieltere, individuellere, persönlichere und raffinierter konzipierte Medien, auch dank vieler neuer Produktionsmöglichkeiten und Materialien.

Print? Oder eher Lösungen und Effekte?

Wirb oder stirb? Adapt or die? Das Bessere ist der Feind des Guten! Es führt kaum noch ein Weg an der Spezialisierung von Printprodukten vorbei. Weniger und spezieller ist Trumpf. Klasse statt Masse. Print ist wieder begehrt.

Zeitgleich steigen die Rohstoffpreise weltweit – nicht nur an der Tankstelle oder beim Gas, sondern auch beim Zellstoff. 

Werbende, die von den müden digitalen Channels ganz oder teilweise wieder auf Print umschwenken, hatten bisher zwei Möglichkeiten:

  • Erstens den Rücklauf mittels rücklaufschwacher 08/15-Prints durch schiere Masse zu erzwingen oder
  • zweitens: Highend-Medien in deutlich geringerer Auflage herzustellen und damit auf exzellente Marketingrenditen zu setzen.

Was einzig bleibt ist „zweitens“, denn

Veredelungen waren in der Relation nie so wirtschaftlich wie heute!

Diese Tendenz verstärkt sich parallel zu den steigenden Papierpreisen. De facto lässt sich daraus ableiten, dass Agenturen oder Marketers, Experten also, die konträr dazu handeln, entweder vorsätzlich grob fahrlässig agieren und/oder inkompetent sind. Eine andere sachliche Erklärung kommt hier, nüchtern gesehen, nicht in Betracht.  

Zurück zur Kongressmesse PDC, zur Brancheninitiative Creatura und ihrem Messestand dort. Auf den ersten Blick klingt es seltsam, wenn der Geschäftsführer Holger Vogt sagt, er böte haptische Wirkungen oder Effekte an. Oder noch konkreter: Lösungen. Für die Messe rollt das Unternehmen seine ganze, tatsächlich faszinierende, Produktpalette aus.

Vogt Spezialdrucke für Werbung

Value Added Printing ist ein sehr weit gefächerter Bereich. Effektveredelungen für Mailings, Imagedrucke, Werbung oder Werbemittel steigern die Responsequote. Abbildungen: Klappkarte mit Silberfolie und Effektlack. Mailing mit blauer Flüssigkeit, mit eingeschlossener Luftblase in einem Schlauch (Rahmen). Bildquelle: Vogt Spezialdruck GmbH.

Vogt Spezialdruck GmbH

Effekte und Wirkungen klingen eher nach Strategien oder Konzepten, weniger nach Greifbarem: „Beides trifft zu“, sagt der Experte. Vogts Welt sind gedruckte und teils unglaublich komplexe Lösungen, die es gestern häufig noch gar nicht gab. Sein Unternehmen leistet hier Pionierarbeit. In Düsseldorf werden die Besucher raffinierte Exponate berühren, streicheln, kippen, drehen, aufklappen, ziehen, rubbeln oder sonst wie mit ihren Händen sondieren können.

„Beobachten Sie mal, wie lange sich die Betrachter mit den einzelnen Exponaten beschäftigten“,

sagt Holger Vogt. Wir haben viele Muster schon auf den Creatura-Events gesehen: Da rasen Objekte durch leichtes Kippen über eine XXL-Postkarte. Eine mit „Eis“ zugefrorene Windschutzscheibe kann auf dem Druckwerk freigekratzt werden. Andere Exponate sind mit blauer Flüssigkeit gefüllt und lassen den Blick auf die Botschaften erst durch geschicktes Verteilen sichtbar werden. Farbbilder können unter Farbbildern freigerubbelt oder passgenaue Motive auf klaren Folien über Bilder in Magazinen geblättert werden und so vieles mehr. „Egal ob Sehen, Hören, Riechen oder Fühlen: Jeder könne sich auf der Fachmesse selbst überzeugen, so Holger Vogt, dass die Effektveredelung die Aufmerksamkeit der Rezipienten erheblich steigert – und beispielsweise Lenticular-Effekte die Blicke der Betrachter zwangsläufig fesseln.

Holger Vogt, Vogt Spezialdruck GmbH

Holger Vogt, Geschäftsführer der Vogt Spezialdruck GmbH. Seine Dienstleistungen seien häufig individuelle Lösungen, nicht selten solche, die es vorher im Markt noch gar nicht gab. Bildquelle: Vogt Spezialdruck GmbH.

„Wir stimulieren den Spieltrieb und die Neugierde.

„Da wird kaum einer widerstehen können.“ Eine Botschaft, die Marketing- und Budgetentscheider kennen müssten, denn im Marketing, sogar mit Blick auf die gesamte grafische Industrie, dreht sich doch alles und ausnahmslos um die Aufmerksamkeit – ist sie doch die zentrale Währung einer ganzen Branche.

GRÄFE Druckveredelung GmbH

Die entscheidende Frage ist, wie viel „mehr Value Added Printing“ was genau zusätzlich kosten darf oder sollte, wenn dadurch die Effizienz einer Kampagne in welcher Relation erhöht werden kann? Auch Frank Denninghoff steht Interessierten auf der Kongressmesse am Creatura-Messestand Rede und Antwort. „Sie glauben mir bestimmt, dass dies die Gretchenfrage in unserem Segment ist“, betont der Veredelungs-Experte. Er kann jedenfalls nichts dafür, wenn Kampagnen, die von der Marketing-Stange gekauft werden, wirkungslos im Nirwana verdampfen, denn sein Business ist die Wirkung.

Frank Denninghoff, GRÄFE

Frank Denninghoff (im Bild) und Bruder Christian haben unzählige Veredelungen von Druckprodukten durchgeführt. “Es gibt eigentlich nichts, was in unserem Gewerke möglich ist, das wir nicht selbst schon für unsere Kunden realisiert haben.”

Zum psychologischen Einmaleins des Neuromarketings zählt ein wichtiges Gedächtnisphänomen: Der „Erster-Effekt“ oder „Primäreffekt“ (Primacy Effect) beschreibt den ersten Eindruck eines Kunden gegenüber einer Marke – egal, ob direkt am Point of Sale oder bei Adressaten von speziell veredelten Druckprodukten. In nur wenigen Sekunden bildet sich eine elementare Einstellung zur Marke – das weiß auch Frank Denninghoff.

Eine eigene Meinung konnten wir uns auch selber bilden, denn GRÄFE hat 2017 den Titel eines speziellen Fachmagazins in unserem Auftrag veredelt.

„Das mache ich so nicht!“,

so der Experte bei Vorlage unserer ersten Idee. Das klingt kühn, fast schon irritierend, ist aber typisch für den „Edelmacher“. Seine Expertise ist ein Segen und so war es auch für unser Projekt, denn seine Ideen brachte einerseits eine ordentliche Einsparung zur ursprünglichen Version mit sich. Andererseits war die abweichende eine viel bessere Version. Exzellente Beratung ist elementar in diesem Segment.

Kollektionsbuch (Sappi) mit Prägefoliendruck Kupfer und Reliefprägung. Eine von fünf Einreichungen, mit denen GRÄFE einen Druck&Medien Award „Bester Veredler“ gewann. Bildquelle: GRÄFE Druckveredelung GmbH.

GRÄFE hat uns beeindruckt: Das gesamte Team war en détail daran interessiert, worauf wir hinaus wollten, welche Botschaft pointiert werden sollte. Alles wurden gründlich erörtert. Unser Beispiel zeigt, dass diese Oberliga auch für kleinere Kunden und Agenturen offensteht und nicht nur für die großen Marken, etwa für Kunden wie die VOUGE. 

Ob Kaltfolientransfer oder Metalleffekte, Prägefoliendruck, Blind- und Reliefprägung, Hologramm-Applikation, Stanzungen, Folienkaschierung oder Sonderlackierungen: Die Maschinenflotte des Bielefelder Spezialisten macht vieles möglich. Die Kombinationen aus verschiedenen Veredelungen ermöglichen grandiose Effekte, die bei den vielen hundert Besuchern der Creatura Roadshows sicher noch in den Regalen stehen. Auch GRÄFE rollt auf der PDC eine breite Auswahl seiner Exponate aus – keine noch so gestochen scharfe Abbildung vermag diese besondere Faszination beim Berühren solcher Druckwerke imitieren.

Plakat mit Reliefprägung

Plakat mit Reliefprägung. Auch mit diesem veredelten Druckprodukt hat GRÄFE einen Druck&Medien Award „Bester Veredler“ gewonnen. Bildquelle: GRÄFE Druckveredelung.

Wie bereits erwähnt ist das Thema Nachhaltigkeit bei vielen Vorträgen integraler Bestandteil, mehr noch als 2019. Und auch bei der Druckveredelung hat sich in puncto Nachhaltigkeit einiges getan.

Nachhaltigkeit

Umwelt- und Klimaschutz sind im gesamten Segment Value Added Printing ein zentrales Thema: Christophe Dujardin, Global Business Development Manager Sustainability bei der Leonhard KURZ Stiftung & Co. KG referiert am 21. Oktober um 16:15 Uhr über die

Symbiose von Nachhaltigkeit und Veredelungen bei Verpackungen.

GRÄFE selbst hat als einer der ersten Druckveredelungsbetriebe am PET-Recyclingprogramm von Leonhard Kurz teilgenommen, das immer noch läuft. Dabei werden PET-Trägerfolien von Prägetransferprodukten dem Wertstoffkreislauf wieder zugeführt. Der bei der Veredelung verbleibende PET-Reststoff wird gesammelt und in einer von Kurz entwickelten Recyclinganlage in hochwertiges Spritzgießmaterial umgewandelt.

„Wir wollen das Engagement für nachhaltige Veredelung weiter verstärken“, 

sagt Frank Denninghoff. GRÄFE und Vogt stehen exemplarisch für eine Branche, die strategisch und produktionstechnisch jede Möglichkeit zu nachhaltigem Handeln nutzt und ihre Kundschaft mit außerordentlicher Expertise berät. Frank Denninghoff: „Wir möchten unseren Kunden nicht nur atemberaubende Veredelungseffekte und Printprodukte bieten, sondern auch überzeugende Nachhaltigkeit: die zahlt auf das Markenimage unserer Kunden ein. Das können wir mit dem PET-Recyclingkonzept von Kurz jetzt noch besser erreichen.“ Roland Seidl, Head of Sales Germany bei Kurz, meint: „Brillante Druckveredelung und nachhaltiges Agieren entlang der gesamten Prozesskette – diese Ziele verfolgt GRÄFE genauso wie Kurz.

Derzeit werden zuallererst die gewonnenen, nicht aber die vermiedenen Auswirkungen in der Nachhaltigkeitsbilanz bilanziert. Welche Stückzahlen durch die zu erwartenden besseren Wirkungen reduziert werden konnten, ist kaum zu quantifizieren, obwohl doch die Vermeidung an erster Stelle des nachhaltigen Schwurs steht:

Vermeiden, reduzieren, kompensieren.

Diese Wirkung von weniger Auflage durch mehr Raffinesse ist signifikant für den CO2-Fußabdruck. 10.000 Druckwerke mit sieben Prozent Rücklauf, anstelle von 30.000 mit zwei Prozent: Hier wird ein großer Hebel für die Nachhaltigkeit umgelegt – was auch für Personalisierungen und Individualisierungen gilt – für alle Druckwerke, die dahingehend in besonderer Weise wirken. 

Save the Date!

Nachfolgend finden Sie alle wesentlichen Daten und Fakten zur Messe:

Anfahrt:

Eingang CCD Stadthalle, Rotterdamerstraße 141, 40474 Düsseldorf, PKW – Parkplatz P5

 Öffnungszeiten:

  • Mittwoch, 20. Oktober 2021: 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr (danach Abendevent)
  • Donnerstag, 21. Oktober 2021: 9:00 Uhr bis 17:00 Uhr

Tickets:

Ticketshop: https://tdm.f-mp.de/details/eintrittspreise

Preise:

  • Besuch der Messe an einem der beiden Tage, ohne Kongressticket: 28,00 Euro
  • Besuch der Messe plus Teilnahme an allen Vorträgen des Kongresses je Tag: 155,00 Euro
  • Teilnahme an den Web-Sessions je Tag: 99,00 Euro

Partner der Messe:

–          https://tdm.f-mp.de/partner

0 Kommentare

Trackbacks/Pingbacks

  1. [Gastbeitrag] Druckveredelung auf der PDC: Value of Value Added Printing - drupa - […] Artikel wurde zuvor im Rahmen einer Beitragsserie zur PDC auf umdex.de veröffentlicht. Weitere Teile sind hier zu […]

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

BEITRAG TEILEN:
Jürgen Zietlow

Jürgen Zietlow

Datenanalyst, Fachjournalist, Unternehmensberater für nachhaltige Kommunikation

Fachjournalist, Umwelt-Lobbyist | 2005 bis 2017 Chefredakteur Magazin MEDIEN | seit 2010 Analyst für nachhaltige Kommunikation, Social Monitoring/Media | Entwickler LineCore-Methode® (Recherche-/ Redaktionssystem).

Fokus-Slider f. alle Bereiche
Lobbyismus gegen Nachhaltigkeit
Die gegenwärtige Zunahme der Weltbevölkerung, der Ausbau der Industrialisierung, die Ignorierung der Umweltverschmutzung durch naturschädliche Nahrungsmittelproduktion und die Ausbeutung natürlicher Rohstoffe hält unverändert an. Daher werden die absoluten Wachstumsgrenzen auf der Erde im Laufe der nächsten hundert Jahre erreicht sein.

0 Kommentare

Trackbacks/Pingbacks

  1. [Gastbeitrag] Druckveredelung auf der PDC: Value of Value Added Printing - drupa - […] Artikel wurde zuvor im Rahmen einer Beitragsserie zur PDC auf umdex.de veröffentlicht. Weitere Teile sind hier zu […]

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

DIESEN INHALT TEILEN: